Sendling:Gläserne Röhren-Rampen

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Schon jetzt zu laut an den Tunnelausfahrten: Anwohner könnten von einer verlängerten Abschirmung am Brudermühltunnel profitieren. (Foto: Robert Haas)

Politiker fordern 150 Meter lange Abschirmung für Zufahrten am Brudermühltunnel

Von Birgit Lotze, Sendling

Sendlings Lokalpolitiker fordern, den Brudermühltunnel am Mittleren Ring zum Schutz der Nachbarn mit einer Glasabschirmung an den Ein- und Ausfahrten um jeweils mindestens 150 Meter zu verlängern. Der Initiator des Antrags, Bezirksausschuss-Vorsitzender Markus Lutz (SPD), plädiert vor allem mit Blick auf den Neubau der Großmarkthalle an der Ecke Schäftlarn- und Brudermühlstraße dafür, sich nun dem Anwohnerschutz zu widmen. Kurz vor dieser Kreuzung endet derzeit der Tunnel in Richtung Brudermühlbrücke.

Das Lärmbelastungskataster, das im Umweltatlas Bayern des Bayerischen Landesamtes für Umwelt aufgeführt ist, weise schon jetzt auf starke Überschreitungen die Lärmwerte an beiden Enden des Brudermühltunnels hin, begründete Lutz den Antrag, dem der Bezirksausschuss (BA) Sendling einstimmig zugestimmt hat. Verkehr und Lautstärke hätten seit der Öffnung des Luise-Kiesselbach-Tunnels beträchtlich zugenommen. Anwohner klagten zunehmend über Lärm und vor allem über Abgase, und zwar in beide Richtungen: sowohl zum Brudermühltunnel hin als auch zum Heckenstallertunnel.

Von einer Lärmschutzabdeckung in Richtung Brudermühlbrücke, so hieß es, könne auch der Gasteig profitieren, der, ebenfalls in der Nähe der Aus- und Einfahrtsrampe zum Tunnel, in Sendling für fünf Jahre sein Ausweichquartier beziehen soll. Schließlich solle der Gasteig auch für Hochkultur mit leiseren Tönen genutzt werden, sagte Lutz im in der Sitzung. Ebenso wäre ein Lärmschutzring um die Ausfahrt in Richtung Heckenstallerstraße für die Erholungssuchenden in den Neuhofener Anlagen nützlich.

Man könne nicht überall in München Tunnel bauen, sagte BA-Chef Lutz. "Aber einen Tunnel wie am Petuelring zumindest verlängern, mit einer Glasabdeckung, das wäre im Vergleich dazu nicht teuer." Jetzt ist gegebenenfalls die Stadtverwaltung am Zug, Möglichkeiten und Kosten auszuloten.

© SZ vom 13.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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