Sehenswürdigkeiten in München:Zur Arena - und dann?

Es ist gar nicht so einfach, ein Besichtigungsprogramm für München-Besucher zusammenzustellen. Mit unseren Tipps wird es Ihren Gästen bestimmt nicht langweilig.

Lisa Sonnabend

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Väterchen Timofei

Quelle: SZ

Es ist gar nicht so einfach, ein Besichtigungsprogramm für München-Besucher zusammenzustellen. Mit unseren Tipps wird es Ihren Gästen bestimmt nicht langweilig.

Das Reich von Väterchen Timofei

Den Olympiapark mit seinen spektakulären Zeltkonstruktionen sollte natürlich jeder München-Besucher gesehen haben. Doch hier - ziemlich versteckt am Rande des großen Kiesplatzes, auf dem im Juni das Tollwood-Festival stattfindet - gibt es auch einen geheimnisvollen Ort: die Ost-West-Friedenskirche von Väterchen Timofei. Die sollten Sie Ihrem Besuch nicht vorenthalten!

Der Orthodoxe Tomofej Wassiljewitsch Prochorow strandete 1952 in München - davon überzeugt, dass die Gottesmutter ihn in diese Stadt geschickt hatte. Auf dem Oberwiesenfeld errichtete der Einsiedler zwei Kapellen und zwei Wohnhäuser. Die Bauten stehen auch heute noch - fünf Jahre nach Timofeis Tod. Das Wohnhaus von Timofei ist als Museum umgestaltet worden und auch die von ihm erbaute Ost-West-Friedenskirche kann man bei freiem Eintritt besichtigen. Sergey Kokasin und Alexander Penkowski bewahren das Erbe, führen Besucher durch die Anlage und erzählen immer wieder die unglaubliche Geschichte vom Väterchen Timofei.

Foto: Haas

Texte: Lisa Sonnabend

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Sehenswürdigkeiten in München:Der Kopf der Bavaria

Kopf der Bavaria

Quelle: SZ

Theresienwiese - da denken Menschen auf aller Welt nur an eines: Oktoberfest! Klar, dass jeder München-Tourist die Theresienwiese gesehen haben will, auch wenn gerade gar keine Wiesn ist. Was man als Touristen-Guide bei dieser Gelegenheit unbedingt auch zeigen sollte, ist der Kopf der Bavaria.

Eine enge Wendeltreppe führt die Stufen hinauf. Als erstes begegnet man dem Umriss des Löwenkopfes, am Ende wird das Fortkommen immer beschwerlicher, die letzten Meter kann man nur noch gebückt gehen, bis man den kleinen Raum im Kopf der Statue erreicht. Auf einer kleinen Bank lässt man sich nieder und blickt durch die kleine Öffnung hinab auf die Theresienwiese.

Foto: Sonnabend

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Sehenswürdigkeiten in München:Die Drückebergergasse

Drückebergergasse

Quelle: SZ

Der Odeonsplatz mit der Feldherrnhalle ist für Touristen ein Muss. Doch man muss nur ein paar Schritte hinter die Feldherrnhalle gehen, und erlebt in der Viscardigasse eine bewegende, recht unbekannte Sehenswürdigkeit.

Im Dritten Reich wurde die Viscardigasse von vielen Drückebergergasse genannt, da Münchner auf dem Weg zum Odeonsplatz die Gasse nehmen konnten, um zu umgehen, zu den SS-Wachen vor der Feldherrnhalle "Heil Hitler" zu sagen. Eine bronzene Spur auf dem Pflasterboden erinnert heute an den zivilen Widerstand.

Foto: muenchenblogger

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Sehenswürdigkeiten in München:Die Heilig Kreuz Kirche bei der Arena

Heilig Kreuz Kirche

Quelle: SZ

Am Wochenende pilgern tausende Fußballfans zur Allianz Arena nach Fröttmaning - und auch unter der Woche kommen viele Touristen hierher. Dabei würde es sich lohnen, vom Fußballstadion noch einen kleinen Fußmarsch zur Heilig Kreuz Kirche zu machen, Münchens ältestem Gotteshaus.

Zwischen Autobahn, Müllberg und Fußballstadion würde man kaum eine uralte Kirche vermuten. Umrahmt von einem kleinen Friedhof und ein paar alten Bäumen trotzt der Bau aus dem 9. Jahrhundert der modernen Architektur der Arena. Ein beeindruckender Kontrast!

Foto: Kronewitter/SZ

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Sehenswürdigkeiten in München:Gedenken an Kurt Eisner

Kurt Eisner

Quelle: SZ

Fast jeder Münchner führt seinen Besucher in die Frauenkirche und zeigt ihm den sagenumwobenen Teufelstritt, den Abdruck am Boden der Eingangshalle. Doch wohin danach?

Nur wenige Schritte entfernt - in der Kardinal-Faulhaber-Straße - erinnert eine Inschrift auf dem Gehsteig an den ersten Ministerpräsident des Freistaates Kurt Eisner. An dieser Steller wurde Eisner 1919 von Graf Anton von Arco-Valley erschossen.

Foto: Stadtmuseum München /Fotomuseum/oh (Ermordungsstelle Kurt Eisners im Jahr 1919)

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Sehenswürdigkeiten in München:Die Surfer am Eisbach

Eisbach Surfer

Quelle: SZ

Im Haus der Kunst sind meist mehrere hochkarätige Ausstellungen gleichzeitig zu sehen. Viele Besucher verbringen hier Stunden. Doch sie sollten es auf keinen Fall versäumen, anschließend noch bei den nur wenige Meter entfernten Surfern am Eisbach vorbeizuschauen. Sogar bei Eis und Schnee reiten hier Mutige die Wellen - und das Zuschauen ist noch beeindruckender.

Foto: Hess

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Sehenswürdigkeiten in München:Das älteste Kajak der Welt

Museum für Völkerkunde

Quelle: SZ

Einmal über die Maximilianstraße bummeln und einen Blick in die schicken Boutiquen werfen - das ist ein Traum vieler Münchenbesucher. Doch nur wenige machen dabei einen Abstecher ins Museum für Völkerkunde in der Maximilianstraße 42.

Hier kann man Holzstatuen aus dem Kongo, einen Schrein aus Indien oder Zeremonienmasken aus Ozeanien bestaunen. Und: das älteste Kajak der Welt. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert. Wahrscheinlich gelangte das Kajak bei einer Fahrt aus der Subarktik nach Holland. Das Schiff aus Seehundleder wurde dann zu Ausstellungszwecken Herzog Wilhelm V. von Bayern geschenkt.

Maximilianstraße 42, 80538 München, Telefon: 089/210136100, geöffnet Dienstag bis Sonntag: 9.30 - 17.30 Uhr.

Foto: Sonnabend

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Sehenswürdigkeiten in München:Planschen im Müller'schen Volksbad

Müller'sche Volksbad

Quelle: SZ

Ein Besuch im Deutschen Museum ist Pflicht für alle Besucher - aber so ein Rundgang ist auch ganz schön anstrengend. Nehmen Sie dewegen Ihren Besuch anschließend mit ins Müller'sche Volksbad auf der anderen Straßenseite.

Das Müller'sche Volksbad ist das Jugendstil-Juwel in der Münchner Bäderlandschaft. Nach seiner Eröffnung im Jahre 1901 galt die Schwimmhalle als das modernste Bad Europas. Heute verströmt sie wohltuende Nostalgie.

Foto: Wild

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Sehenswürdigkeiten in München:Ein geheimer Garten

Rosengarten an der Isar

Quelle: SZ

Viele München, die Urlauber zu Gast haben, machen nach einem Zoobesuch noch einen Abstecher an die Isar. Es empfiehlt sich, bis hinter die Brudermühlbrücke zu spazieren. Denn dort (in der Sachsenstraße 2) liegt ein Kleinod zum Ausspannen und Staunen: der Rosengarten.

Man streift an Rosen, Flieder oder Giftpflanzen vorbei. Schilder erklären, um welche Pflanzenarten es sich handelt. Und anschließend kann man noch eine Pause auf einer der Bänke einlegen.

Foto: Sonnabend

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Sehenswürdigkeiten in München:Die Schwabinger 7

Schwabinger 7

Quelle: SZ

Viele meinen: Nirgends herrscht so viel München-Gefühl wie auf der Leopoldstraße. Die Bewohner sitzen in den Cafés und trinken Cappuccino, immer wieder fahren Cabrios vorbei und abends wird am Cocktail genippt. Klar, dass auch ein Tourist hier entlangschlendern sollte. Doch danach sollte er auch in der Schwabinger 7 einkehren, Münchens bekanntester Rockerkneipe.

Die Schwabinger 7 hat Schwabings wilde Zeiten miterlebt und zeigt sich auch heute noch in altem Gewand. Partygänger aus den sechziger und siebziger Jahren schauen auch heutzutage ab und zu vobei. Auch das gehört zum Münchengefühl!

Foto: Schellnegger

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Sehenswürdigkeiten in München:Wunden der Erinnerung

Wunden der Erinnerung

Quelle: SZ

Der Geschwister-Scholl-Platz ist das Zentrum des studentischen Lebens der Stadt. Viele München-Besucher drehen eine Runde durch das mächtige Gebäude, den Lichthof, die Gedenkstelle für die Geschwister Scholl und die Große Aula. Anschließend empfiehlt es sich, die Gäste noch zur roten Backsteinwand am Gebäude der Universitätsbibliothek zur Schellingstraße zu führen.

Dort sind Einschusslöcher aus dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Die Künstler Beate Passow und Andreas von Weizäcker haben mit ihrem Projekt "Wunden der Erinnerung" in vielen europäischen Städten Zeugnisse aus dem Zweiten Weltkrieg sichtbar gemacht und so ein Mahnmal gegen den Krieg geschaffen. Auch an der Westseite der Alten Pinakothek finden sich "Wunden der Erinnerung". Dort steht die Figur eines Mannes, der ein Pferd an der Leine führt - von Einschusslöchern durchbohrt.

Foto: Sonnabend

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Sehenswürdigkeiten in München:Besuch im Kunstverein

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Quelle: SZ

Durch den Hofgarten, die barocke Parkanlage im Zentrum der Stadt, schlendert fast jeder München-Tourist. Doch neben Arkadengängen, Dianatempel und Blumenbeeten gibt es ein weiteres Schmankerl in der Anlage: der Kunstverein.

Hier kann man sehenswerte Ausstellungen besichtigen oder Lesungen lauschen.

Kunstverein München e.V., Galeriestraße 4 (Hofgartenarkaden), 80359 München, Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr, www.kunstverein-muenchen.de

Foto: Haas

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Sehenswürdigkeiten in München:Das älteste Bürgerhaus

Weinstadl

Quelle: SZ

Ein Besuch im Hofbräuhaus gehört für jeden Gast dazu. Was nur wenige wissen: Eine Straßenecke weiter befindet sich das älteste erhaltene Münchner Bürgerhaus - der Weinstadl in der Burgstraße 5. Von außen beeindruckt die Renaissancefassade des spät gotischen Hauses, im Inneren das alte Gewölbe. Übrigens: Im Nachbarhaus komponierte Wolfgang Amadeus Mozart 1781 seine Oper "Idomeneo".

Foto: Schellnegger

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Sehenswürdigkeiten in München:Der Löwenturm

Löwenturm

Quelle: SZ

Vom Alten Peter aus hat man einen wunderbaren Blick auf München - fast alle Münchner führen ihren Besuch deswegen hier hinauf. Doch nur wenige Meter entfernt, am Rindermarkt, ragt ein weiterer Turm in die Höhe, doch nur wenige Touristen kommen hierher: der mittelalterliche Löwenturm, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Vor einigen Jahren wurde der Turm saniert und steht nun frei. Nettes Detail: Der Backsteinbau hat weder Türen noch ein Treppenhaus. Früher war der Zugang zu den einzelnen Etagen nur über die benachbarten Gebäude möglich. Heute gar nicht mehr.

Foto: SZ

Texte: Lisa Sonnabend

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