Der Sommer, so prophezeihen die Meteorologen, macht an diesem Samstag eine Pause. Was also tun, wenn der Regen die Pläne für den Freibadbesuch oder die Bergwanderung ins Wasser fallen lässt? Das Einkaufen, neudeutsch "Shopping" genannt, gehörte in München schon immer zu den beliebtesten Schlechtwetter-Beschäftigungen. In Zeiten der Finanzkrise aber wollen viele Menschen einerseits sparen und andererseits trotzdem ganz besondere Kleidungsstücke, Möbel oder Fortbewegungsmittel ihr Eigen nennen. Die Lösung lautet: Secondhand.
"Alexa's", Retro-Fashion in der Utzschneiderstraße 10: Gleich am Eingang stapeln sich diese Hüte aus den sechziger Jahren. Roger Cicero trägt so einen, viele andere wollen ihn auch. "Von den Hüten verkaufen wir jeden Tag einen", sagt Silvia Schreiber vom "Alexa's". Die Verkaufsräume in der Utzschneiderstraße sind proppevoll mit Mode aus vergangenen Tagen. Da gibt es Petticoats aus den 50er Jahren, man findet wild gemusterte Overalls mit ausgestellten Beinen aus den Siebzigern oder Trachtenstrickjacken aus den Achtzigern. "Wir sind schon eine Art Krisengewinnler", sagt Silvia Schreiber. "Es gibt Leute, die sich den Designer-Anzug nicht mehr leisten wollen." Die kommen nun in den mittlerweile durchaus berühmten Vintageladen, zu dessen Kunden auch die Oper und Filmregisseure gehören. Marcus H. Rosenmüller etwa hat hier die Ausstattung für "Wer früher stirbt, ist länger tot" gefunden. Hier finden Stilbewusste und Sparsame, was sie suchen: Schräges, Modisches und Einzigartiges. So manches Hemd gibt es für 10 Euro, Taschen ab 15 Euro. Und Designerstücke wie das atemberaubende Paco-Rabanne-Ensemble aus weißen Plastikscheibchen werden - zum Glück für den schmalen Geldbeutel. - auch mal verliehen.