Süddeutsche Zeitung

Schwanthalerhöhe:Tüfteln an der großen Lösung

Verkehrssituation vor der Grundschule Bergmannstraße soll verbessert werden

Von Andrea Schlaier, Schwanthalerhöhe

Gar nicht so leicht mit der guten Idee: einfach die Straße vor der Grundschule Bergmannstraße morgens zwischen sieben und acht Uhr sperren, damit die Kinder sicheren Fußes in den Unterricht kommen, unbehelligt von den davor kreuzenden Autos. So dachte sich das die Fraktion der Grünen im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe und legte in dessen Februar-Sitzung einen entsprechenden Antrag vor. Schulweghelferinnen hatten den Verfassern, unter denen selbst betroffene Eltern von Grundschülern des Hauses sind, von ihren Beobachtungen berichtet. Denen zufolge sei es immer schwieriger, die Buben und Mädchen vor dem starken und anschwellenden Verkehrsaufkommen zu schützen.

SPD-Fraktionssprecher Willy Mundigl meldete sich als erster kritisch zu Wort. Der Antrag sei in der Vergangenheit schon einmal verworfen worden, denn wenn die Bergmannstraße in dem Bereich gesperrt werde, produziere man Ausweichverkehr, "und bei dem Umweg fahr ich dann mit dem Auto dreimal an den Schulkindern vorbei statt nur einmal". Damit sei nichts gewonnen, sondern nur "verschlimmbessert". Etliche Kolleginnen und Kollegen schlossen sich dieser Einschätzung an. Michael Czisch (Grüne) verwies dagegen auf die "Helikopter-Eltern", die ihre Kinder selbst mit dem Auto bis vor die Schultür fahren und damit zum Teil des Problems werden. Christina Chatziparasidou (SPD) riet deshalb zum umgekehrten Vorgehen: "Ich würde mich an die Schule wenden, damit die mit den Helikopter-Eltern reden, anstatt den Verkehr zu regeln."

Rudolf Stadler von der zuständigen Polizeiinspektion sah, danach gefragt, einen ganz anderen Konfliktpunkt: "Durch die Sperrung würde sich der Verkehr am ,Stöpsel' Trappentreustraße wieder steigern." Ohnehin halte er die verkehrliche Situation vor der Bergmannschule im Vergleich zu anderen Schulen für relativ komfortabel. Davon abgesehen, schließe er sich der kurz zuvor geäußerten Betrachtung von Anja Kaiser (Grüne) an, dass ein ganzheitlicher Ansatz, sprich eine durchdachte Verkehrslösung für einen ganz Block betrachtet, zielführend sei.

Der Bezirksausschuss will sich nun noch mal eingehend Gedanken über eine entsprechende Regelung machen, die Grünen werden ihren Antrag im Anschluss überarbeiten.

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Quelle:
SZ vom 26.02.2021
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