Schwanthalerhöhe:Laute Nächte

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Anwohner befürchten, dass ihnen die Sommerstraßen-Offensive noch mehr Lärm vor ihrer Haustür beschert

Spielverderber wollen sie nicht sein, die Nachbarn an der Schwanthaler- und Parkstraße. Doch jetzt, da die Stadt ihre Sommerstraßen-Offensive vor ihrer Haustür gestartet hat, wollen sie doch noch mal deutlich darauf hinweisen, dass es dort seit Längerem nächstens bereits sehr geräuschvoll zugeht.

Unter dem Motto "Summer Streets" sind im Westend kürzlich Freiluft-Lounges an die Stelle von acht Parkplätzen gerückt, an der Tulbeckstraße 19, der Parkstraße 18 und an der Kreuzung Parkstraße/Schwanthalerstraße. Auf smart sich streckenden Liegen und Holzbänken können Westendler und Besucher des Viertels zwischen frischem Grün bis September die warme Jahreszeit auf den Straßen der eigenen Stadt genießen. Die sogenannten Parklets bilden kleine Verweil-Oasen im dicht besiedelten Gebiet, bewirtschaftet sind sie nicht.

Einzelne Nachbarinnen treibt nun aber die Sorge um, dass es deshalb zu später Stunde nachts noch unruhiger wird, als es ihrer Wahrnehmung nach ohnehin schon an der Ecke Schwanthaler-/Parkstraße ist. In der Sitzung des Bezirksausschusses führen sie deshalb Klage. Gerade um das Lokal "Schwarzer Dackel" an der Schwanthalerstraße habe die nächtliche "Lärmentwicklung" deutlich zugenommen. "Die Leute halten sich mehr draußen auf und die Wirte liefern sich mit der Nachbarkneipe einen Wettstreit im lauteren Aufdrehen der Musik." So höre sich das jedenfalls von ihrer darüber liegenden Wohnung an, sagt eine Frau. "Und jetzt hat um die Ecke auch noch eine Brauerei aufgemacht, ich hoffe, dass der Bezirksausschuss nicht noch weitere Freiflächen vor Gaststätten erlaubt."

Holger Henkel (SPD) verweist darauf, "dass die Beschallung von Freiflächen verboten ist" und die Musik, von der die Frau spricht, sich wohl einen anderen Weg nach draußen bahne. Der anwesende Vertreter der zuständigen Polizeiinspektion 14, Rudolf Stadler, gibt ihm recht: "Das machen die Wirte in der Regel nicht." Und was die Leute angehe, die sich mit Bluetooth-Lautsprecher auf den Gehsteig setzten, könne man sich auch als Polizei schwer durchsetzen. Schließlich seien die zuweilen schon weitergezogen, ehe eine Streife an Ort und Stelle ist. Trotzdem suche man mit einzelnen Leuten das Gespräch, so man sie antreffe. Sarah Seeßlen (Grüne) schlägt vor, "dass wir alle Wirte gemeinsam einladen und darüber sprechen". In der Regel machten die Gastronomen im Westend alle pünktlich Schluss, aber das Lautstärkeproblem nehme auch ihrer Beobachtung nach gerade an der Kreuzung der Schwanthaler- zur Parkstraße zu.

So wird's jetzt gemacht. "Man muss", fasst Ausschussvorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) zusammen, "mit den Wirten eine gemeinsame Lösung finden".

© SZ vom 24.07.2019 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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