Schwanthalerhöhe:Es bleibt bei der schönen Idee

MVG-Mietfahrräder in München, 2016

Radler an der Schwanthalerhöhe wissen sofort, wo sie sind, U-Bahn-Fahrgästen erschließt sich das nicht sofort.

(Foto: Stephan Rumpf)

Verkehrsbetriebe lehnen weithin sichtbare Namensschilder an U-Bahn-Zugängen ab

Von andrea Schlaier, Schwanthalerhöhe

Sehr schöne Idee, aber . . . Auch künftig wird an den U-Bahn-Stationen auf der Schwanthalerhöhe oberirdisch kein Schild darauf hinweisen, um welchen Bahnhof es sich dort handelt. Mit freundlichem Bedauern hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft den Vorschlag abgelehnt, auf dekorativen Tafeln weithin sichtbar zu verkünden, wo man sich befindet, um damit vor allem auch Ortsfremden eine bessere Orientierung zu geben. Angetan von der entsprechenden Anregung eines Bürgers, hatte sie der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe an die Verwaltung herangetragen.

Als "charmant, vollkommen sinnvoll" und "längst überfällig" ist der Vorstoß vom lokalen Gremium begrüßt worden. Für das gesamte Stadtgebiet könnte man sich eine solche Beschilderung vorstellen und damit, so hatte man der Verwaltung bedeutet, sogleich im eigenen Quartier beginnen. Vorschläge zur Erweiterung der Haltestellenbeschreibung an U-Bahn-Stopps, antwortet jetzt schriftlich das Referat für Arbeit und Wirtschaft, würden regelmäßig an die Behörde herangetragen. Auf Anfrage bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) habe diese darauf verwiesen, dass die bestehende, vom Stadtrat festgelegte Ausschilderung sich ursprünglich bewusst auf einen "einfachen Fernhinweis" beschränkt habe. Gemeint ist das leuchtende "U" auf blauem Grund. Die Erklärung dafür bezeichnete SPD-Stadträtin Ulrike Boesser im Bezirksausschuss gleichwohl als kurios: "Auf Haltestellennamen wurde unter anderem verzichtet, um Verwechslungen zu vermeiden, da an den meisten Aufgängen die Bahnhofsbezeichnung nicht mit dem vor Ort befindlichen Straßenschild übereinstimmt." Ortsfremde und Touristen, so die MVG, suchten in der Regel weniger einen bestimmten U-Bahnhof als vielmehr den nächstgelegenen. Außerdem finde sich seit 2005 der Name des U-Bahnhofs deutlich sichtbar über den Treppenabgängen zu den Stationen.

Eine einfache Umsetzung der Idee aus der Schwanthalerhöhe, die dann auch noch in der Ferne lesbar ist, hält man bei der MVG technisch nicht für realisierbar. Die bestehenden Masten müssten durch komplett neue Stelen mit neuem Fundament ersetzt werden. Für ein stadtweites Austauschprogramm an 100 U-Bahnhöfen sei keine Finanzierung vorhanden.

Gleichwohl würden bei großen Umbauten wie an Hauptbahnhof, Marienplatz und Sendlinger Tor neu entwickelte Info-Stelen an allen Eingängen installiert, mit von Weitem lesbaren Piktogrammen und auch dem jeweiligen Stationsnamen. Dieser könne, schränkt die MVG aber ein, nicht dieselbe Fernwirkung haben wie das große "U", da aus "stadtgestalterischen Gründen" nur eine bestimmte Schildergröße möglich sei. Der Bezirksausschuss bedauert, dass es jetzt allein bei der "schönen Idee" bleibt.

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