Schwanthalerhöhe:Demo am Nadelöhr

Schwanthalerhöhe: Gut durchgekommen: So unbedrängt von Autos können Radler die Hackerbrücke selten queren. Mit Hinweisschildern mahnen einige SPDler aus dem Westend die Autofahrer wieder einmal zu mehr Rücksicht.

Gut durchgekommen: So unbedrängt von Autos können Radler die Hackerbrücke selten queren. Mit Hinweisschildern mahnen einige SPDler aus dem Westend die Autofahrer wieder einmal zu mehr Rücksicht.

(Foto: Catherina Hess)

SPD fordert mehr Sicherheit für Radler an der Hackerbrücke

Von Sonja Niesmann, Schwanthalerhöhe

Gut, dass es doch einige Hartgesottene gibt, die auch an einem dauerverregneten Tag wie diesem tapfer mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sonst wäre die kleine Demonstration des SPD-Ortsvereins Schwanthalerhöhe an der Hackerbrücke, die wieder einmal die Gefährlichkeit dieser Ost-West-Passage für Radler ins Bewusstsein rufen soll, doch ziemlich ins Leere gelaufen. So aber lässt sich verfolgen, wie der ein oder andere Radler von Autos an den Rand gedrängt, trotz des vorgeschriebenen Tempos 30 rasant und oft mit extrem knappem Abstand überholt wird. Der Rücksichtslosigkeit hält ein halbes Dutzend Genossen Schilder entgegen: "Abstand 1,5 Meter" mahnt das eine, "30" das andere. "Aber bitte nicht in die Fahrbahn reinstrecken!", rügt ein Polizist die Mahner umgehend. Ein solcherart gemaßregelter Autofahrer antwortet mit gellendem Hupen, ein anderer teilt gestisch mit, dass er die Typen da am Straßenrand für nicht ganz dicht hält. Andere dagegen zockeln brav hinter dem Radler her oder überholen geradezu fahrschulmäßig korrekt.

Schon seit Jahren versuchen Lokalpolitiker aus den an die Hackerbrücke angrenzenden Stadtvierteln, diese Gefahrenstelle für Radler zu entschärfen. Mehrere Vorschläge haben sie gemacht, immer abschlägige Bescheide bekommen. Die Ausweisung als Fahrradstraße, auf der Autofahrer sich unterordnen müssen - nicht möglich, argumentierte die Verwaltung, dafür seien zu viele Autos dort unterwegs. Radwege anlegen oder wenigstens Schutzstreifen abmarkieren - zu schmal, die Fahrspuren sind nur 3,50 Meter breit. Die Hackerbrücke zur Einbahnstraße machen und eine Auto- zur Radlerspur machen - verlagert bloß den Autoverkehr auf ohnehin schon belastete Parallelen. Für Radler freilich sind die enge Paul-Heyse-Unterführung oder die Donnersbergerbrücke erst recht keine Alternative.

Sicherheit für Radler ist in Sichtweite: der Arnulfsteg, eine neue Fuß- und Radwegverbindung über die breite Bahntrasse, nur wenige hundert Meter weiter gen Westen. Er wird gerade gebaut und wird wohl 2020 fertig sein.

Mehr Platz für Rad, Fußgänger und Verkehr - darüber will die SPD auf einem "Bürgerforum Verkehr" an diesem Samstag, 16. März, von 10.30 bis 16 Uhr im Kolpinghaus, Adolf-Kolping-Straße 1, mit Münchnern diskutieren.

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