Radverrkehr:Wünsche ans Mobilitätsreferat

Radverrkehr: Auf der Hackerbrücke halten Autos oft den Sicherheitsabstand zu Fahrradfahrern nicht ein.

Auf der Hackerbrücke halten Autos oft den Sicherheitsabstand zu Fahrradfahrern nicht ein.

(Foto: Stephan Rumpf)

Bei der Bürgerversammlung fordern Bewohner der Schwanthalerhöhe vor allem Verbesserungen beim Verkehr im Viertel.

Von Julian Raff

Für ihr Nein zur Sicherheitswacht erhielt die Bezirksausschuss-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) zwar Applaus, ansonsten blieb das Streitthema auf der Bürgerversammlung der Schwanthalerhöhe aber außen vor, vielleicht auch, weil Daniela Hand von der Polizeiinspektion 14 im Sicherheitsbericht vorsichtshalber nicht darauf eingegangen war. Stattdessen interessierten sich 66 Stadtteilbürger, die sich auf den Weg nach Neuhausen in die Turnhalle des Adolf-Weber-Gymnasiums gemacht hatten, für die Begrünung ihrer Nachbarschaft, vor allem aber für Verkehrsprobleme, auf die gut die Hälfte der 15 Anträge und Anfragen entfiel.

Auch wenn Radler künftig wohl wieder das Oktoberfest samt Auf- und Abbau einkalkulieren müssen, nehmen sie wann immer möglich den direkten Weg über die Theresienwiese. Zunehmend eng wird es nun am Westende dieser Verbindung, wo sich die Matthias-Pschorr-Straße zur Theresienhöhe und zur Alten Messe hinaufzieht. Obwohl die Einmündung mit zwei Ampelpaaren geregelt ist, steht nur ein nördlicher Übergang für Fußgänger und Radler zur Verfügung. Wer stadteinwärts die Straße Theresienhöhe überquert und nach Norden weiter radelt, tut dies illegal gegen die Einbahnrichtung des Radwegs. Fast einstimmig schickte die Versammlung zwei Anträge in Richtung Mobilitätsreferat, das demnächst unter anderem einen zweiten, südlichen Übergang sowie den legalen Zweirichtungsverkehr auf dem Radweg prüfen wird.

Etwas weiter nördlich, am Ostende der Gollierstraße, strandeten zuletzt regelmäßig ortsfremde Autos, seit die Einmündung Theresienhöhe zur Wiesn-Zeit abgeriegelt wurde. Einstimmig forderte die Versammlung hier die Rückkehr zur früheren Praxis, die Wohngegend stattdessen von der Schießstättstraße an für Nicht-Anlieger zu sperren und Sicherheitskräfte zur Kontrolle einzusetzen. Weit oben auf der Wunschliste, aktuell in der Tulbeckstraße, stehen Bodenpiktogramme in Tempo-30-Zonen. Eine Vertreterin des Mobilitätsreferats machte wenig Hoffnung, schließlich existieren stadtweit mehr als 450 solcher Zonen. Die Versammlung stimmte dennoch mit großer Mehrheit für den Antrag.

Zusätzliche Hinweise wünschen sich die Anwohner auch auf der Hackerbrücke, wo Autofahrer den Sicherheitsabstand von 1,5o Meter beim Überholen von Radfahrern schwer einhalten können, es oft aber auch nicht wollen. Der Abstand sei überall gesetzlich vorgeschrieben und dürfe daher nicht zusätzlich angeschrieben werden, hieß es dazu aus dem Referat, was die Teilnehmer auch hier nicht davon abhielt, mit nur einer Gegenstimme beim Antrag zu bleiben.

Zusätzliches Gewicht könnten die Bürgervoten erhalten, da fast alle der Anwesenden mit abstimmten. Ausschlaggebend dafür war wohl eine lange geforderte Neuerung: Erstmals entschieden die Bürger, gleich nachdem die jeweiligen Antragsteller gesprochen und die Stadtvertreter ihre Stellungnahme abgegeben hatten. Die frühere Aufteilung in einen Rede- und einen Abstimmungsblock hatte, wie stadtweit kritisiert, oft zu inhaltlichen Unklarheiten und zahlreichen Stimmenthaltungen geführt. Die meisten Besucher blieben, auch nachdem ihr Anliegen an der Reihe war, bis zum Schluss und entkräfteten so ein altes Argument gegen das neue Procedere.

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