Schwabing:Tempo 30 für mehr Sicherheit

Stadt setzt langsames Fahren vor Schulen durch

Tempo 30 vor Schulen: Dieser Vorstoß von Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) trifft nicht überall auf Gegenliebe. Vor einem halben Jahr hatte der KVR-Chef angeregt, Autofahrer zugunsten von mehr Sicherheit vor Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und Kliniken einzubremsen. Der Stadtrat stimmte seinerzeit zu, basierend auf einer Novelle der Straßenverkehrsordnung vom Mai 2017. Doch im westlichen Schwabing, wo die Geschwindigkeitsreduzierung vor der Parzivalschule, der Hermann-Frieb-Realschule und dem Sophie-Scholl-Gymnasium nun umgesetzt werden soll, protestieren CSU-, FDP- und Freie Wähler-Politiker. Besonders an der Hohenzollernstraße, einer Hauptverkehrsstraße, an der die Realschule beheimatet ist, sei das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer "überflüssig wie ein Kropf", schimpft Ingrid Braunstorfinger, Sprecherin der CSU-Fraktion. An dieser Stelle gebe es bereits eine Ampel, das genüge vollkommen. Beim Sophie-Scholl-Gymnasium, das an der Karl-Theodor-Straße liegt, berge Tempo 30 gar die Gefahr, "dass die Schülerinnen sich sicher fühlen, die Autofahrer die Temporeduzierung aber nicht beachten".

SPD und Grünen sind anderer Ansicht. "Der Ansatz der Stadtverwaltung ist richtig", findet der Chef des Bezirksausschusses, Walter Klein (SPD). "Wir brauchen ein generelles Umdenken bei den Autofahrern." Die Einsicht, vor Schulen langsam zu fahren, könne dank der Novelle jetzt grundlegend implementiert werden. Sozialdemokraten und Grüne stellen im Stadtteilgremium von Schwabing-West die Mehrheit. Entsprechend fiel am Ende das Votum aus: 15 zu neun Stimmen für Tempo 30 vor den Schulen.

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