Schwabing:Pfützen, Scherben, Dreck

Der gut besuchte Spielplatz an der Münchner Freiheit ist liebevoll angelegt, aber ziemlich verlottert. Die Stadtviertelvertreter fordern eine Instandsetzung

Von Nicole Graner, Schwabing

Wenn es stark geregnet hat, dann könnte man den Spielplatz an der Münchner Freiheit getrost "Pfützenplatz" nennen. Denn gleich hinter den Tischtennisplatten staut sich ein kleiner Mini-See auf. Wie auch auf dem Basketball-Feld. Kleinere Seen sind dann auch in den Sandkästen zu finden. Natürlich sind alle Spielplätze bei Regen nicht sonderlich attraktiv. Aber so viel Wasser ist dann doch nicht schön, es braucht lange, bis die Pfützen wieder verschwinden. Allerdings: Zum Matschburgen bauen würde das Wasser schon mal reichen.

Die Spielplatz an der Münchner Freiheit, der erst nach 1972 und nach der Fertigstellung des südlichen Teils des Forums hinzukam, hat vor einigen Jahren ein schönes Klettergerüst bekommen, und eigentlich ist er liebevoll angelegt. Mitten im Sand kauern Nilpferd aus Stein, auf einer kleinen Anhöhe gibt es eine Pumpe, die das Wasser in hölzerne Becken leitet. Und überall stehen Sitzbänke, ursprünglich in charmantem Grün bemalt.

Doch nun ist der beliebte Spielplatz ein bisschen in die Jahre gekommen. Die Farbe auf den drei Tischtennisplatten ist abgewetzt, auch die Bänke könnten einen neuen Anstrich vertragen. Die Wasserrinnen sehen morsch aus. Wieder einmal schließt das nördlich Eingangstürchen nicht richtig, man muss schon ruckeln, damit man es ins Schoss bekommt.

Viel schlimmer aber ist der Dreck auf dem ganzen Spielplatz. Unter den Tischtennisplatten sammeln sich Unmengen an Kronkorken, Zigarettenkippen oder Plastiklöffeln. Dreck und Sand haben sich zu einem unansehnlichen Brei vermengt. Lange ist da nicht mehr sauber gemacht worden. Im Gebüsch Richtung Parkplatz ist auch manches zu finden, dabei sind die Sträucher bei den Kindern sehr beliebt, wie die kleinen Trampelpfade zeigen, die entstanden sind. Zu schön kann man sich da verstecken oder geheime Treffen arrangieren. Aber sauber? Ist es auch dort nicht. Kugelschreiber, Taschentücher, Tüten liegen herum. Auch in den Sandkästen findet sich so allerlei: alte Socken, Strohhalme, Tütenreste, leider auch ein paar Glasscherben. Der Platz könnte also gut eine Grundsäuberung vertragen, und die Sandkästen eine neue Füllung. "Ist nicht so sauber hier", sagt eine Mutter, die ungenannt bleiben möchte. Ihre vierjährige Tochter spielt in Gummi-Latzhose und Gummistiefeln an den Pfützen-Seen.

Die FDP hat nun im Bezirksausschuss (BA) Schwabing-Freimann auf einige Stellen hingewiesen, die instand gesetzt werden sollen. Die Tür müsse, so fordert die FDP, wieder funktionieren, und es sollten einige Holzelemente der Wasserrinnen erneuert und ergänzt werden. "Ein Großteil des Wassers fällt somit nicht auf die unteren Rinnen, sondern direkt auf den Boden, wo ein Teil versickert", heißt es in dem Antrag. Auch sollten die Müllereimer einen Deckel bekommen. Generell, so sagt Dagmar Föst-Reich (FDP), seien viele Spielplätze im Stadtbezirk in einem schlechten Zustand. Vor allem seien sie dreckig.

Im Falle der Münchner Freiheit stimmt dieser Vorwurf. Und deshalb votierte der BA auch einstimmig dafür, dass die Stadt den Spielplatz wieder schön und sauber machen soll.

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