Schwabing:Okay mit Auflagen

Stadtsparkasse Elisabethplatz

Thronender Nachbar: die Stadtsparkasse am Elisabethplatz. Simulation:Stadtsparkasse

Planungsausschuss befürwortet Neubaupläne der Stadtsparkasse am Elisabethplatz

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Stadtsparkasse kann ihr Bauprojekt am Elisabethplatz realisieren - so wie zuletzt den Bürgern vorgestellt. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat den Billigungs- und vorbehaltlichen Satzungsbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan einstimmig befürwortet - unter der Prämisse, dass die Fassaden im Innenhof des Neubaukomplexes teilweise begrünt werden und die Erzeugung erneuerbarer Energien, etwa mittels Photovoltaik, für den Bauherrn zur Pflicht wird.

Damit entsteht, angrenzend an den Schwabinger Elisabethmarkt und unterteilt in zwei nahezu parallel situierte, L-förmige Baukörper, von voraussichtlich kommendem Jahr an ein kleines Neubauquartier auf dem ehemaligen Gelände der Stadtwerke zwischen Nordendstraße, Elisabethplatz und Arcisstraße. 82 Mietwohnungen, davon 30 Prozent im geförderten Wohnungsbau, sollen in den Obergeschossen des Gebäudes an der Marktseite Platz finden. Die unteren Etagen des sechsstöckigen Komplexes sind dem Einzelhandel, der Gastronomie, Dienstleistern und Büros vorbehalten. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez Architekten zeigt eine durchgehende Fassade aus sozusagen fünf kleinen, konkav geschwungenen Häusern, gestaltet mit bis zu sechs Quadratmeter großen Loggien und Fenstern im Wechsel. Das Gebäude thront auf einer durch Stützen getragenen Arkade und ist in den beiden obersten Etagen zurückgesetzt, um die Bedeutung der benachbarten Baudenkmäler - allen voran das Giselagymnasium - zu achten.

Das zweite Gebäude, im Innenhof dahinter gelegen, ist dagegen bewusst weniger prominent konzipiert. Es soll ein Wohnheim mit 80 Apartments für Studenten und Auszubildende der Stadtsparkasse, etwa 3000 Quadratmeter kleinteilige Büroflächen, 1600 Quadratmeter Einzelhandelsfläche sowie eine Kindertagesstätte mit drei Kindergarten- und drei Krippen-Gruppen beherbergen. Der Zugang zur Kita und zum Innenhof erfolgt über die Nordendstraße. Die Geschäfte, deren Kernsortiment ausdrücklich nicht in den Bereichen Lebens- und Genussmittel liegt, um den Markthändlern keine Konkurrenz zu machen, öffnen sich zum Elisabethmarkt.

Geplant ist auch eine Tiefgarage für Anwohner, Nachbarn und Marktleute. Die Einfahrt liegt an der Nordend-, die Ausfahrt an der Arcisstraße. Beides über die Nordendstraße abzuwickeln, wie von einigen Bürgern gewünscht, ist laut Stadtbaurätin Elisabeth Merk nicht möglich, da ansonsten der Trambahnverkehr der Linien 27 und 28 darunter leiden würde. Ein Gutachten hat überdies bestätigt, dass die Ausfahrt an der Arcisstraße lediglich 0,3 Dezibel mehr Lärm generiert, als dort bisher schon gegeben ist - diese geringfügige Erhöhung kann vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden.

2020 würde die Stadtsparkasse gerne mit ihrem Projekt starten, parallel mit dem Neubau des Elisabethmarktes. Klappt alles nach Plan, sollen die ersten Bewohner und Geschäftsleute zwei Jahre später einziehen können.

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