Schwabing:Noch immer in der Schwebe

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Verwaltung erstellt Studie zu Brücke über die Schwere-Reiter-Straße

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Schwere-Reiter-Straße ist breit. Fünf Spuren, ergänzt um eine mittig verlaufende Tram- und Bus-Trasse, trennen die Nord- von der Südseite und erschweren es Passanten, die Straße zu überqueren. Eine Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Emma-Ihrer- und Heßstraße über die Schwere-Reiter-Straße wäre aus Sicht von Anwohnern wie Lokalpolitikern daher die Ideallösung - zumal eine ausgewiesene Radverbindung vom Olympiapark durch die Heßstraße im Kreativquartier bis zum Odeonsplatz führt. Doch entschieden ist bislang nichts. Die Planung sieht nach wie vor eine Ampelanlage vor, der Stadtrat hat die Verwaltung aber bereits vorigen Sommer aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie für eine Brücke in Auftrag zu geben. Mitte des Jahres soll diese Studie laut Planungsreferat nun vermutlich fertig sein, um anschließend noch den betroffenen Bezirksausschüssen und dem Stadtrat vorgelegt zu werden. Die Planungsbehörde rechnet damit, "dass die Angelegenheit voraussichtlich bis zum vierten Quartal 2020 erledigt werden kann".

Vor allem das Stadtteilgremium aus Schwabing-West und Bewohner der Siedlung am Ackermannbogen hatten in den vergangenen Wochen wiederholt die Realisierung der Brücke gefordert. "Diese Brücke", argumentierte zuletzt der Vorstand des Ackermannbogen-Vereins im Schulterschluss mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, "ist nicht nur ein wichtiger Schluss-Stein für die Radroute von der Maxvorstadt in den Olympiapark und weiter nach Dachau. Sie ist auch eine elementare Verbindung zwischen den beiden Neubauquartieren Ackermannbogen und Kreativquartier - "und dies trotz möglichem signalisiertem Vollanschluss an der Ausfahrt des Stadibau-Neubauquartiers".

Die Radroute ist immerhin so wichtig, dass sie Teil der erfolgreichen Bewerbung Münchens für die Internationale Automobilausstellung war. Wenn die IAA im September 2021 erstmals als Mobilitätsmesse in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet, soll die Strecke zwischen Odeonsplatz, Kreativquartier und Olympiapark als messeartiger Freibereich für Mikro-Mobilitätslösungen involviert werden. Unternehmen können dort dann ihre Produkte vorstellen und Besucher moderne Fortbewegungsmittel wie Lastenräder, Elektroroller oder Hoverboards ausprobieren - und das alles in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem an der Emma-Ihrer-Straße beheimateten und von der Stadt unterstützten "Munich Urban Colab", einem Innovations- und Gründerzentrum für Smart-City-Projekte.

© SZ vom 23.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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