Schwabing/Maxvorstadt:Umbaupause an der Tengstraße

Kreuzungsbereiche können erst im Frühjahr erneuert werden

Die vor einem halben Jahr begonnene Neugestaltung der Tengstraße soll laut Baureferat bis zum Sommer abgeschlossen sein. Zwar ruht die Baustelle momentan "jahreszeitlich bedingt", sodass die Umbauten in den noch fehlenden Kreuzungsbereichen erst nach den Kommunalwahlen Mitte März bis Mitte April durchgeführt werden können. Am ursprünglichen Zeitplan ändert sich dadurch aber nichts.

Die Tengstraße ist eine Hauptroute im Münchner Radverkehrsnetz. Durch die Straße, gelegen in einer Tempo-30-Zone, verlaufen mehrere beschilderte Radstrecken - vom Marienplatz über den Harthof zum Hasenbergl, vom Marienplatz zum Lerchenauer See und, als Querverbindung, die Strecke vom Siegestor zum Olympiapark. Nach dem Umbau, der in sechs Bauabschnitte unterteilt ist, sollen Radler nicht länger die Radspuren auf dem Gehweg, sondern die Fahrbahn benutzen, zumal die Tengstraße dann als Fahrradstraße ausgewiesen wird. Die Fahrbahn erhält dafür eine einheitliche Breite von sechs Metern, Bürgersteige gehören in Zukunft wieder alleine den Fußgängern. In der Vergangenheit war es wegen der Enge auf dem Gehweg zwischen Passanten und Radfahrern immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen.

Die Verwaltung will den Umbau zusätzlich dazu nutzen, die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger zu verbessern. Gehwegflächen in den Kreuzungsbereichen werden dafür verbreitert, Baumgräben vergrößert, um mehr Platz für Grün zu schaffen. Ampeln entfallen, Zebrastreifen entstehen. Und es wird mehr Fahrradabstellplätze geben. Die Planung ist möglichst stellplatzschonend kalkuliert: Von den 359 Parkplätzen in diesem Bereich fallen dem Umbau lediglich acht zum Opfer.

Eine Sache allerdings sorgte bereits vor Monaten für Aufregung: die Umgestaltung der Kreuzung Georgen-/Tengstraße. Diese Ecke ist die einzige in ganz München mit vier Zebrastreifen - und 32 Schildern. Was den einen wie ein Schildbürgerstreich vorkommt, ärgert andere nach wie vor. Sie sehen in dem Schilderwald eine Gefahr: Ein Unfall unlängst mit einem Schwerverletzten an dieser Kreuzung passierte ihrer Meinung nach deshalb, weil der Unfallverursacher optisch überfordert war. Neu gestaltet wird die Kreuzung deshalb aber nicht: "Die Fußgängerampeln wurden regelkonform durch Zebrastreifen ersetzt, deren Gestaltung entspricht den gesetzlichen Vorgaben", sagt der Sprecher des Kreisverwaltungsreferats, Johannes Mayer. Die Beschilderung und Beleuchtung sei nach den bundesweit geltenden Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen erstellt worden, die vom Bundesverkehrsministerium 2001 verbindlich für alle Straßenverkehrsbehörden eingeführt worden seien.

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