Schwabing/Maxvorstadt:Radler auf der Fahrbahn

Die Tengstraße wird von kommendem Montag an umgebaut

Von Ellen Draxel, Schwabing/Maxvorstadt

Die Tengstraße, "priorisierte Hauptroute" im Münchner Radverkehrsnetz, erhält für vier Millionen Euro ein neues Gesicht. Durch die Straße verlaufen mehrere beschilderte Radrouten - vom Marienplatz über den Harthof zum Hasenbergl, vom Marienplatz zum Lerchenauer See und, als Querverbindung, die Strecke vom Siegestor zum Olympiapark. Künftig sollen Radler in der Tengstraße nun nicht länger die Radspuren, sondern die Fahrbahn benutzen. Die Fahrbahn erhält eine einheitliche Breite von sechs Metern, Gehwege gehören damit in Zukunft wieder alleine den Fußgängern.

Die Straße, gelegen in einer Tempo-30-Zone, wird vom 17. Juni an in zwei Etappen zwischen der Ziebland- und der Hohenzollernstraße umgebaut. Phase eins, der Abschnitt zwischen der Ziebland- und der Elisabethstraße, dauert voraussichtlich bis Ende Oktober. Die Kreuzung Georgen- und Tengstraße wird im Zuge dessen in den Sommerferien komplett unpassierbar sein. Der zweite Teilbereich zwischen der Elisabeth- und der Hohenzollernstraße ist von April bis Ende Juli 2020 für den Umbau vorgesehen.

Auf ausdrücklichen Wunsch von Westschwabings Lokalpolitikern bleibt die Radspur auf dem östlichen Gehweg zwischen der Elisabeth- und der Hohenzollernstraße erhalten. Der Bezirksausschuss verspricht sich von dieser Regelung mehr Sicherheit für die Radfahrer an der stark frequentierten Kreuzung Teng- und Hohenzollernstraße. Sie habe, erklärte erst jüngst eine Schwabingerin, insbesondere morgens, wenn sie in die Arbeit radle, "den Eindruck, dass viele Autofahrer noch im Auto schlafen". In diesen Fällen sei sie "um jede Straße mit Radweg froh".

In Tempo-30-Zonen jedoch werden bereits seit mehr als 20 Jahren keine Radwege mehr gebaut oder abmarkiert, im Gegenteil: Bestehende Radspuren löst man Zug um Zug auf, da der Radverkehr im Mischverkehr auf der Fahrbahn wegen der oft schmalen Gehsteige aus Sicht der Verkehrsplaner "sicherer geführt" werde als auf Radwegen.

Die Verwaltung will den Umbau in der Tengstraße dazu nutzen, die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger zu verbessern. Geplant ist, die Gehwegflächen an den Kreuzungen zu verbreitern. An der Ecke Georgen- und Tengstraße werden zusätzlich Zebrastreifen angeordnet, ebenso im südlichen Bereich an der Einmündung zur Agnesstraße. Die Planung ist stellplatzschonend kalkuliert: Von 359 Parkplätzen in diesem Bereich fallen dem Umbau lediglich acht zum Opfer.

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