Schwabing:Gesamtkonzept fürs Gehwegparken gesucht

In vielen engen Wohnstraßen, vor allem in der Innenstadt, sind sie ein alltäglicher Anblick: Gehwegparker. Weil auf der Straße der Platz fehlt, stehen die Fahrzeuge zur Hälfte auf dem Bürgersteig. Und blockieren damit auch mal Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder einfach Menschen, die nebeneinander hergehen möchten. Doch was die einen als unzumutbar und Autofahrer privilegierend empfinden, sehen die anderen als dem Parkdruck geschuldet. Selbst die Polizei toleriert oft das formal regelwidrige Parken, sofern den Fußgängern ausreichend Restbreite auf dem Gehweg bleibt.

Im westlichen Schwabing, wo es viele solche Straßen gibt, poppte das Thema im Bezirksausschuss zuletzt wiederholt auf. Die Unertlstraße etwa, eine wenig frequentierte Einbahnstraße und bei Radlern als Ost-West-Verbindung zu den Läden an der Angererstraße beliebt, wird entgegen dem Wunsch der Bürgervertreter wegen der geringen Straßenbreite nicht für den gegenläufigen Radverkehr geöffnet. Weil auf beiden Seiten Autos parken, bleiben lediglich drei Meter Fahrbahn übrig - und das nur, da die Autos bereits beidseitig zur Hälfte auf den Gehwegen stehen. Zwar gäbe es laut Mobilitätsreferat die Möglichkeit, das Parken künftig regelkonform nur noch auf einer Seite zu gestatten. Doch dann entfielen sehr viele Parkplätze - in einem Gebiet, in dem Stellplätze extrem rar sind, aus lokalpolitischer Sicht keine Alternative.

Eine grundsätzliche Lösung fürs Gehwegparken sollte nach Meinung einer Mehrheit im Stadtteilgremium dennoch gefunden werden. Der Westschwabinger Bezirksausschuss unterstützt daher nach hitziger Debatte quer durch die Fraktionen den Antrag der Kollegen aus Hadern, ein gesamtstädtisches Konzept zu diesem Thema erarbeiten zu lassen.

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