Schwabing:Der Lärm zerrt an den Nerven

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Anwohner der Georg-Birk-Straße fordern ein Durchfahrtsverbot

Die Bewohner der Ackermannbogen-Siedlung, gewohnt an verkehrsberuhigte Straßen in ihrem Quartier, klagen über zunehmenden Verkehrslärm im Zentrum ihres Quartiers. Bereits vor einigen Monaten hatte die Westschwabinger Bürgerversammlung beantragt, den Durchgangsverkehr in der südlichen Georg-Birk-Straße und am Stadtplatz durch Poller zu verhindern. Grund der Forderung war, dass Autofahrer die neue urbane Mitte des Ackermannbogens trotz des Durchfahrverbots immer wieder passieren. Eine Anwohnerin spricht von "regem Verkehr in alle Richtungen", das Verbot werde häufig missachtet. Lärm machen aber nicht nur diejenigen, die durchfahren, sondern auch alle, die sich an das Verbot halten, denn: Wer sich an die Sperre hält, ist gezwungen, umzudrehen. Und darunter sind viele laute Lieferwagen.

Kritisch sehen einige Anwohner zudem die neue Linienführung der Bus- linie 59. Der Bus darf den ganzen Tag im Zehn-Minuten-Takt über den Stadtplatz bis zur Endhaltestelle an der Elisabeth-Kohn-Straße fahren; nur in den Nachtstunden gibt es eine dreistündige Pause. Anlieger plädieren deshalb dafür, die Endhaltestelle auf den Stadtplatz zu verlegen, damit die Busse nicht mitten im Wohngebiet die Motoren laufen lassen.

Im Bezirksausschuss Schwabing-West versteht man die Kritik. "Die Georg-Birk-Straße ist tatsächlich eine Fehlplanung", sagt Grünen-Sprecherin Regina Bruder. Die Straße sei laut, schlecht einsehbar. "Der Bus", findet Bruder, die selbst im Quartier wohnt, "sollte besser am Stadtplatz enden und nicht erst hinter dem Tengelmann". Harald Damskis (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt und Verkehr im Stadtteilgremium, plädiert für Lärmmessungen an der Georg-Birk-Straße: Ein Antrag dazu und zu einer alternativen Linienführung des Busses liegt für die Sitzung des Bezirksausschusses an diesem Mittwoch, 29. März, vor.

Die erhoffte Lösung, möglicherweise realisierbar durch den Einsatz von Bussen mit Elektroantrieb, soll nun ein Ortstermin mit Vertretern des Kreisverwaltungs-, des Planungs- und des Baureferates sowie einigen Anwohnern und den Lokalpolitikern bringen.

© SZ vom 29.03.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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