Süddeutsche Zeitung

SZ-Serie: Die Klassen von 2021:Selbsttests sind richtig und wichtig

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Niklas Krofta vom Klenze-Gymnasium hat seine Freunde in den Osterferien nur virtuell getroffen. Dabei wurde oft über Corona-Maßnahmen diskutiert. Nun bereitet er sich auf die Rückkehr in den Unterricht vor.

Kolumne von Niklas Krofta

Diese Schulferien waren durchaus entspannt für mich. Ich habe viel gelesen, am Computer programmiert und mich mit Freunden getroffen. Nicht physisch, nur virtuell. Wir benutzen dazu die Internet-Plattform Discord. Das ist in etwa so wie Teams oder Zoom, aber mit noch mehr Funktionen. Man verabredet sich zu einer bestimmten Zeit, redet und spielt miteinander. "Scribbl" zum Beispiel macht viel Spaß. Einer malt, und die anderen müssen raten, was er meint. Meine Freunde und ich sind alle relativ unbegabt im Zeichnen, deshalb ist es ziemlich amüsant, was dabei rauskommt.

Wir haben auch viel über politische Entscheidungen diskutiert. Sie bestimmen ja unser Leben. Wir sind der Meinung, dass Corona-Maßnahmen grundsätzlich gut sind, aber eigentlich noch strenger sein müssten. Die Ausgangssperre hat doch wenig gebracht, weil sie nur Privatpersonen betroffen hat. Ich finde, ein kurzer, aber harter Lockdown wäre besser gewesen. Man müsste alle Leute, die irgendwie von zu Hause aus arbeiten können, ins Home-Office schicken. Und man müsste die Produktion in den Firmen vorübergehend einstellen, damit die Infektionszahlen endlich sinken.

Am Montag vor dem Unterricht werden wir uns alle in der Schule direkt erstmal testen müssen, danach zwei Mal die Woche. Wir mussten dazu ein Formular unterschreiben. Ich halte das für sehr sinnvoll. Wir sollten das Infektionsrisiko so gering wie möglich halten.

Ich schreibe jetzt noch drei Kurzarbeiten, das war's dann. Unterricht haben wir deshalb bald ausschließlich in den Fächern, in denen wir unsere Abiturprüfungen schreiben. In Mathe werden wir die Aufgaben der letzten Jahre durchrechnen, das hat uns unser Lehrer schon angekündigt. Der Stundenplan wird dann recht fragmentiert sein. Das heißt: Wir haben zwischendurch viele Freistunden.

Wer in der Nähe wohnt, geht nach Hause. Oder man sitzt in der Schule zusammen, unterhält sich, lernt vielleicht gemeinsam. Während des Unterrichts und auf dem gesamten Schulgelände müssen wir Masken tragen, außerhalb natürlich nicht. Da kommt man sich dann manchmal schon recht nahe. Niemand unterhält sich privat mit zwei Metern Abstand. Das wäre doch total unnatürlich, auch wenn es eigentlich unverantwortlich ist. Deshalb halte ich die Selbsttests für ziemlich wichtig.

Alle haben jetzt ein bisschen Bammel vor den Abi-Prüfungen. Aber insgesamt fühle ich mich schon ganz gut vorbereitet.

Im Wechsel schreiben Schülerinnen und Schüler verschiedener Schultypen: Maya Grombach, Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule; Bara Chayah, Mittelschule Toni-Pfülf-Straße; Niklas Krofta, Klenze-Gymnasium; Lilli Schickel und Yannick Andricek, FOS an der Barlachstraße.

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Quelle:
SZ vom 10.04.2021
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