Auf dem Brotzeitbrettl türmen sich die Radieschen über den Fleischpflanzerln, dazwischen weint der frisch geschnittene Radi. Und natürlich stehen da auch Schuhbecks Landleberwurst und Schuhbecks Griebenschmalz. Er lächelt einen an von den Dosen, sein Gesicht ist selbst auf diesem Brettl allgegenwärtig. Darüber weiß-blaue Girlanden, Hopfenblüten, Brezen. Alfons Schuhbeck bittet an den Wiesnwochenenden ins Münchner Eventzelt "Teatro", die Band spielt Songs von Spider Murphy Gang bis Rolling Stones, und natürlich begrüßt Schuhbeck seine Gäste persönlich. "Habts ihr noch nie a Fassl Bier anzapft?", ruft er ein paar Mitarbeitern zu, als das Anzapfen nicht auf den ersten Schlag glückt. In seiner weißen Kochjacke steht er mitten im Zelt, umjubelt von Menschen in Dirndl und Lederhose. Dann heizt er den Musikern ein: "Jetzt gebts Gas. Hauts rein, damit a Stimmung aufkommt. Sonst lass ma a Schallplattn laufen."
München:Stichwort "Ingwer": Schuhbeck vor Gericht
Es gab Zeiten, da war er allgegenwärtig. Alfons Schuhbecks Name stand auf Eisdielen, Büchern, Mörsern, Gewürzmischungen. Jetzt wirft ihm die Staatsanwaltschaft Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor. Die Küchengeheimnisse eines Mannes, der alles verlieren könnte.
Von Franz Kotteder, Klaus Ott und Annette Ramelsberger
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