Süddeutsche Zeitung

Schüler und Unternehmer:Kontakte über Turm und Läufer

Es gibt viele Initiativen, um Asylsuchende auf dem Weg zum Beruf zu unterstützen - sogar Schachturniere

Es ist eine wohl eher ungewöhnliche Initiative, um Flüchtlinge und Arbeitgeber miteinander in Kontakt zu bringen. Die Münchner Schachstiftung hat ein Turnier organisiert, bei dem 40 Schüler der Schlau-Schule und 30 Unternehmer beim Schachspiel aufeinandertrafen. Dabei ging es nicht nur um die Positionen auf dem Spielbrett, sondern auch darum, in welcher Branche die Schüler gerne arbeiten würden oder wie sie sich ein Schnupperpraktikum vorstellen. So sollten die Flüchtlinge persönliche Kontakte zu Arbeitnehmern erhalten und sich kennenlernen.

Es gibt mittlerweile viele verschiedene Projekte und Initiativen, um Asylsuchende auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. "Nichts fördert die Integration mehr als den Mensch in Bildung und Ausbildung zu bringen", sagt Achim von Michel, Landesbeauftragter für Politik vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW). Er hat aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Vermittlung nicht immer so leicht ist. Noch sucht er nach interessierten Betrieben, denn die Rückmeldungen seien geringer, als er gehofft habe. Um die Asylsuchenden an Unternehmen im Wirtschaftsverband zu vermitteln, kooperiert er mit dem Verein "Hilfe von Mensch zu Mensch". Der hat 40 seiner Schüler ausgewählt, die bereits Deutschkurse absolviert haben und nun auf der Suche nach einem Praktikumsplatz sind.

Doch viele Unternehmen engagieren sich bereits oder entwickeln eigene Ideen, um Flüchtlinge in ihren Betrieb aufzunehmen, ob als Praktikanten, Auszubildende oder Mitarbeiter. Die Messe München beispielsweise schließt gerade mit drei Flüchtlingen Ausbildungsverträge für den Herbst ab, darunter zwei Lehrlinge für Büromanagement. Und auch Mentorenprojekte wie von dem Münchner Verein Insomi (www.insomi.org) können helfen, Flüchtlinge bei ihrer Lehre zu unterstützen. Der Verein sucht Mentoren aus allen Bereichen der Gesellschaft, die bereit sind, einen Auszubildenden zu betreuen.

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SZ vom 25.05.2016 / inra
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