1400 Schüler:Baustelle der Superlative

In Unterföhring entsteht der größte Schulcampus im Umland Münchens

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Mit 149 Millionen Euro ist der neue Schulcampus das größte Projekt in der Geschichte der Gemeinde Unterföhring - und das teuerste im Landkreis München, was Schulbauten angeht. Am Dienstagabend ist auf der weitläufigen Baustelle südlich der Allianz-Versicherung der Grundstein gelegt worden. Wie Landrat Christoph Göbel (CSU) dabei sagte, wird der Beitrag des Landkreises zum Gymnasium bei knapp 30 Millionen Euro liegen. Viel Geld, das für die Bildung von Kindern und Jugend gut angelegt sei, sagten der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) und Göbel übereinstimmend.

Der Entwurf für das lang gezogene Gebäude stammt von den Münchner Architekten Felix und Jonas. Auf dem 50 000 Quadratmeter großen Grundstück, das der Gemeinde gehört, entstehen ein Gymnasium mit Sporthalle sowie eine neue Grundschule samt Hort und Mittagsbetreuung. Die Mensa dient beiden Schulen, ebenso die Tiefgarage. In unmittelbarer S-Bahn-Nähe entstehen ein fünfzügiges Gymnasium, das Platz für mehr als 1000 Schüler bietet, und eine vierzügige Grundschule, in der 400 Kinder unterrichtet werden. Das Unterföhringer Gymnasium wird mit Kosten von mehr als 90 Millionen Euro die teuerste Schule im ganzen Landkreis München werden.

Ein "Boulevard der Möglichkeiten" im Süden des 340 Meter langen Gebäudes und eine "Magistrale" im ersten Stock, die Grundschule, Mensa und Gymnasium verbinden, bilden in doppeltem Sinne das Herzstück des Projekts. Der Zeitplan für seine Verwirklichung ist sportlich: In den Schuljahren 2018/19 und 2019/20 werden die Buben und Mädchen in Vorläuferklassen im Nachbarort Ismaning lernen, ehe sie im September 2020 in ihre Heimatgemeinde umziehen sollen; dann soll dort der Schulbetrieb beginnen.

Während die Vierfach-Turnhalle als Solitärbau geplant und 4,50 Meter in den Boden eingelassen wird, sind die Schulgebäude wie an einer Perlenschnur an der Magistrale aufgefädelt. Das Grundstück liegt südlich des Allianz-Gebäudes, an den sich ein Grünzug anschließt. Grün sollen auch die Höfe werden, die für die beiden Schulgebäude vorgesehen sind und in denen Unterricht stattfinden kann. Die Grundschule mit Hort liegt im westlichen Bereich, mittig schließt sich die Mensa an. Die Sprachenfolge wird voraussichtlich mit Englisch ab der fünften Klasse starten, zweite Fremdsprache wäre Latein ab der sechsten Klasse und Französisch, die dritte Fremdsprache, ab der achten Klasse. Die abschließende Ausrichtung mit Fächerangebot ist derzeit in Arbeit.

In erster Linie ist das Unterföhringer Gymnasium eine Oberschule für den Landkreis - und darüber hinaus auch für Kinder aus dem nahen München. Bereits jetzt wird damit gerechnet, dass eine Vielzahl von Buben und Mädchen aus der Landeshauptstadt einmal das Gymnasium in der Stadtrandgemeinde besuchen wird. Laut Kultusstaatssekretärin Carolina Trautner wird der Schulcampus der Superlative "die wichtigen bildungspolitischen Herausforderungen in beispielhafter Weise annehmen". Das naturwissenschaftlich-technologische Gymnasium mit sprachlichem Zweig biete bestmögliche Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Unterricht.

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