Schönes Wochenende:Trachten und Trommeltroll

Freizeittipps für die nächsten Tage - vom Kostümverkauf bis zur Schneeballschlacht

Empfehlungen für Freitag:

Bereits um 10 Uhr findet im NS-Dokumentationszentrum eine szenische Lesung mit dem Titel "Ich hab immer Angst g'habt" statt. Schüler des Luisengymnasiums setzen sich dabei mit der Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma auseinander. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus.

Jeder dürfte die Bilderbücher mit zerteilten Seiten kennen, bei denen man einen Giraffenkopf auf einen Elefantenkörper setzen kann. Um 15 Uhr wird das Prinzip "Mixmatch" im Hofspielhaus für Kinder auf die Bühne gebracht (weitere Vorstellungen am Samstag und Sonntag).

Ist Revolution weiblich? Welche Utopien haben Frauen, gestern und heute? Und was hat die Begeisterung gebracht? Damit befasst man sich ab 19 Uhr in der Sendlinger Kulturschmiede.

Der Pianist Michael Wollny und der französische Akkordeonist Vincent Peirani sind preisgekrönte Jazz-Stars. Im Prinzregententheater stellen sie um 20 Uhr ihr neues Album "Tandem" vor.

Es ist ja nicht so, als wäre das bayerische Traditionsbedürfnis mit dem Oktoberfest gestillt. Wer Sehnsucht hat, geht also auf den "Oide Wiesn Bürgerball" im Deutschen Theater. Dort gibt es von 20 bis 2 Uhr Trachten, Volkstanz, Blasmusik, Schuhplatter und Goaßlschnalzer.

Für Samstag:

Das Gärtnerplatztheater mistet aus und lädt zum Kostümverkauf. Im Fundus in Giesing werden am Samstag schon ab 8 Uhr Wartemarken ausgegeben, so groß wird der Andrang wohl werden.

Der Kampf mit Druckern ist in manchen Büros ein existenzieller. Und doch gewinnt immer die Technik. Der amerikanische Künstler Wade Guyton hat einen Weg gefunden, mit der Verzweiflung darüber umzugehen: Er ließ Drucker durchdrehen und machte Kunst daraus. Anschauen kann man sich die Ergebnisse (und andere Werke) ab heute im Museum Brandhorst.

"Wenn einer weint, hör auf!" - Das ist eine der drei goldenen Regeln beim Schneeballschlacht-Festival, das dezentral und inoffiziell im ganzen Stadtgebiet stattfindet.

Die städtische Literaturszene ist bunt, aber manchmal nicht frei von Hemmschwellen. Dort hat der Große Tag der jungen Münchner Literatur 2015 angesetzt und der Stadt damals ein neues, frisches Festival geschenkt. Zwei Jahre später folgt nun die zweite Ausgabe. Insgesamt 60 Autorinnen und Autoren treten ab 17 Uhr im Einstein Kultur auf. Der Vorverkauf ist schon beendet, an der Nachmittagskasse gibt es ein Kontingent an Restkarten.

Für Sonntag:

Anatol, der Trommeltroll, verschluckt alle Klänge und Töne im Gasteig. Beim Mitmachkonzert für Kinder zeigt das Percussion-Duo Drumartica, wie Trommeln, Pauken, aber auch Blumentöpfe klingen. Um 9 Uhr geht es schon los.

In der Villa Stuck geht die Ausstellung mit Bildern von Jan Toorop (1858-1928) zu Ende. Toorop wurde auf der Insel Java (heute Indonesien) geboren und ist einer der bedeutendsten niederländischen Maler des Symbolismus.

Bereits das vierte Jahr läuft der NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe. Das SZ-Magazin hat immer wieder Mitschriften der Verhandlung veröffentlicht oder nachstellen lassen. Im Volkstheater wird nun daraus live gelesen, unter anderem von den Schauspielerinnen Bibiana Beglau und Wiebke Puls. Bernhard hiergeist

Kostümverkauf am Gärtnerplatztheater in München, 2016

Das Gärtnerplatztheater verkauft am Samstag alte Kostüme.

(Foto: Catherina Hess)
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