Schenkung:Pracht aus Afrika

Schenkung: Mäzen und Ministerin: Franz Herzog von Bayern und Marion Kiechle neben einer der afrikanischen Gefäßkeramiken, die nun in der Neuen Sammlung zu sehen sind.

Mäzen und Ministerin: Franz Herzog von Bayern und Marion Kiechle neben einer der afrikanischen Gefäßkeramiken, die nun in der Neuen Sammlung zu sehen sind.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Franz von Bayern vermacht der Pinakothek der Moderne 1300 Keramiken

Von Evelyn Vogel

Um die ganze Pracht und Vielfalt der Sammlung erleben zu dürfen, wird man sich noch gedulden müssen. Doch einen Vorgeschmack darauf, was Franz Herzog von Bayern als Schenkung und Dauerleihgabe der Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne übereignet hat, bekommt man jetzt im obersten Stock der Rotunde. 14 Gefäßkeramiken aus einer Sammlung von mehr als 1300 Objekten aus verschiedenen Regionen Afrikas stehen da. Sie gehören zu einer Sammlung, von der nur wenige Spezialisten wussten, dass es sie gibt. Das soll sich nun ändern. Für kommendes Jahr ist eine große Ausstellung mit Katalogpräsentation und umfangreichem Begleitprogramm geplant.

Seine ersten afrikanischen Keramiken erwarb Franz Herzog von Bayern in den Sechzigerjahren. "Die Verbindung zum Design und damit zur Keramik aus dem Umkreis der europäischen Kultur scheint mir für die afrikanischen Stücke zu einer interessanten und neuen Sicht neben dem rein wissenschaftlichen Interesse zu führen", begründet er seine Entscheidung, die Objekte an die Neue Sammlung zu geben.

Deren Direktorin Angelika Nollert nannte es denn auch ein "großes Glück, dass die Sammlung als Gabe an unser Haus gelangt". Das Museum könne selbst auf eine lange und reiche Sammlungstradition im Bereich Keramik zurückblicken. Bereits im Gründungsjahr 1925 habe man auf der Weltausstellung in Paris Keramik angekauft. 15 000 Keramikobjekte vorzugsweise aus Europa hat die Neue Sammlung derzeit im Bestand. Mit der Sammlung Franz von Bayerns, die Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs und Ritualgefäße in figurativen wie abstrakten Formen enthält, schaue man "über den europäischen Tellerrand", so Nollert. Kunstministerin Marion Kiechle dankte "für die Großzügigkeit, ohne die die bayerische Kulturlandschaft ärmer wäre".

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