Es gibt kein richtiges Leben im falschen, lautet die wohl berühmteste Sentenz von Theodor W. Adorno aus dessen „Minima Moralia“, Mitte der 1940er-Jahre entstanden im amerikanischen Exil unter dem Eindruck des faschistischen Terrors in Europa. Dieser Satz kommt einem unwillkürlich in den Kopf bei der Premiere der „Kleinen Hexe“ in der Schauburg, einem der wohl berühmtesten Texte der Kinderbuchliteratur von Otfried Preußler. Für ihn dürfte die Frage von Gut und Böse – passenderweise auch das Spielzeitmotto der Schauburg – schon wegen seiner eigenen Biografie von beklemmender Brisanz gewesen sein: 1923 geboren, gehörte er als Jugendlicher der Hitlerjugend an und erhielt später für seinen Einsatz als Offizieranwärter der Wehrmacht das Eiserne Kreuz II. Klasse.
„Die kleine Hexe“ in der Schauburg:Magische Systemsprengerin
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Gutes hexen oder nur gut hexen? Vor dieser Frage steht „Die kleine Hexe“ in der Bearbeitung von Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker an der Schauburg.
Kritik von Barbara Hordych

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