Schaden im Schauspielhaus:Bühne der Kammerspiele geflutet

Die neue Saison der Münchner Kammerspiele beginnt mit einem unschönen Zwischenfall: 5000 Liter Wasser sprühen aus der Brandschutzanlage und fluten die Unterbühne im Schauspielhaus. Nun werden sogar die Techniker aus dem Urlaub zurückgerufen.

Evelyn Vogel

So hatte man sich den Beginn der neuen Theatersaison in den Münchner Kammerspielen sicher nicht vorgestellt. Bevor Regisseur Sebastian Nübling am 29. September Tennessee Williams' Orpheus herabsteigen und die Spielzeit eröffnen lassen kann, sprühten am Montagabend erstmal 5000 Liter Wasser aus der Brandschutzanlage herunter und fluteten die Unterbühne einen halben Meter hoch.

Premiere des Stücks "Hotel Savoy" in München, 2010

Die Bühne der Kammerspiele soll bis zum Beginn der Spielzeit wieder funktionsfähig sein.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wie hoch der Schaden im Schauspielhaus ist, ließ sich am Dienstag noch nicht abschätzen. Nach Auskunft des technischen Direktors der städtischen Bühne, Andreas Zechner, sind alle elektrischen Bauteile und Anlagen der Bühne betroffen. Zechner zeigte sich am Dienstagmorgen jedoch zuversichtlich, die Schäden bis zum Spielzeitbeginn reparieren zu können.

Glück im Unglück für die Kammerspiele: Weder der Zuschauerraum noch andere Bereiche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen von dem Wasserschaden sei ausschließlich die Bühne des Schauspielhauses, betont Zechner. Hier müssten die elektrischen Anlagen des Schnürbodens sowie sämtliche Schaltschränke, Leitungen und Steckverbindungen für Ton, Licht und Hauselektrik überprüft, nötigenfalls trockengelegt oder ersetzt werden. "Wir hoffen, dass die Zeit reicht, alles zu erledigen", so der technische Direktor.

Wir haben sofort alle Hersteller der Anlagen informiert und darum gebeten, Material und Fachpersonal zu organisieren", sagt Zechner. So könne man gleich im Anschluss an die Schadensaufnahme mit den Reparaturen beginnen.

So weit möglich, wurden auch die hauseigenen Techniker aus dem Urlaub vorzeitig zurückgerufen. "Uns steht jetzt schon ein kleineres Team zur Verfügung", sagt Zechner, "und am 10. September enden die Betriebsferien, dann sind sowieso alle wieder da, und die Proben beginnen dann ja auch."

Die am späten Montagnachmittag herbeigerufene Feuerwehr konnte das Wasser noch im Laufe des Abends abpumpen und absaugen. Danach habe man gut gelüftet und 20 Entfeuchter aufgestellt, beschreibt Zechner die ersten Maßnahmen. Die Situation sei insgesamt weniger dramatisch als befürchtet. Was die Brandschutzanlage ausgelöst hat, ist bislang nicht bekannt. Für die technischen Mitarbeiter der Kammerspiele hat die Theatersaison jedenfalls schon begonnen.

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