Große Cocktails und amerikanisch-mexikanische Küche: Das sind die Markenzeichen der Restaurantkette Sausalitos, die 1994 in Ingolstadt ihr erstes Restaurant eröffnete – und die nun pleite ist.
Wie aus einem Beschluss des Amtsgerichts München hervorgeht, hat Sausalitos für die Gesellschaften Sausalitos Holding GmbH, Sausalitos Heumarkt 67 GmbH, Sausalitos Aachen GmbH und Sausalitos Norddeutschland GmbH sowie weitere Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt.
Zum Insolvenzverwalter wurde vom Münchner Gericht Michael Schuster aus der Anwaltskanzlei Jaffe bestellt. Sein Ziel ist es, „den Betrieb zunächst fortzuführen und zeitnah einen Investor für Sausalitos als Systemgastronomie-Konzept zu finden“.
Sausalitos betreibt 40 Restaurants selbst. Diese sollen geöffnet bleiben. Die Löhne der gut 1000 Mitarbeiter seien bis Ende Mai gesichert, teilt das Unternehmen mit. Von Franchisenehmern betriebene Lokale seien von der Insolvenz nicht direkt betroffen.
In München gibt es drei Restaurants: im Tal, in der Sonnenstraße und in Pasing. Als Grund für die Insolvenz gibt das Unternehmen schwindende Gästezahlen an; diese hätten nie mehr das Vor-Corona-Niveau erreicht.
Während der Corona-Pandemie hatten Restaurants zunächst um 18 Uhr schließen müssen. Später wurde Essen zum Mitnehmen en vogue – aber das war ein Konzept, auf das sich viele Restaurantbetreiber erst einstellen mussten. Später schreckten Masken- und Listenpflicht viele Gäste ab.
Die Politik versuchte, mit gesenkter Mehrwertsteuer zu helfen: Der reguläre Satz sank von 19 auf 16 Prozent, der Ermäßigte von sieben auf fünf Prozent. Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Das hat oft höhere Preise für die Kundschaft zur Folge.
Einnahmen und die Rentabilität der Gruppe seien zurückgegangen, so Sausalitos, auch bedingt durch die seit Jahren angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland. Das Umsatzniveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie haben nach eigenen Angaben generell viele Gastgewerbe nicht wieder erreicht.
Sausalitos war von Thomas und Gunilla Hirschberger gegründet worden. Der Name geht auf den Ort Sausalito im US-Bundesstaat Kaliforniern zurück.
2014 erwarb der Finanzinvestor Ergon Capital das Unternehmen und verfolgte eine Expansionsstrategie. Von 2017 bis 2019 wuchs die Zahl der Restaurants in Deutschland nach Unternehmensangaben von 37 auf 46 an. Das Ziel der Geschäftsführung war es damals noch, bis 2029 rund hundert Filialen zu betreiben.