Sanierung:Die Sechziger kriegen die Kurve

Grünwalder Stadion in München, 2017

Das Grünwalder Stadion soll bald 15 000 Zuschauer beherbergen.

(Foto: Sonja Marzoner)

Die Arbeiten am Grünwalder Stadion haben begonnen, bald sollen in der Arena wieder rundherum Menschen stehen

Von Christoph Leischwitz

Selbst im hochfrequentierten Grünwalder Stadion kehrt nun die stille Zeit ein, die Fußball-Männer sind schon vor knapp drei Wochen in die Winterpause gegangen, die Frauen des FC Bayern bestritten am vergangenen Sonntag noch ein Bundesligaspiel gegen den FFC Frankfurt (3:0). Doch ganz leer war es an den vergangenen Werktagen trotzdem nicht gewesen: Noch vor Weihnachten wurde zumindest mit einem kleinen Teil der kürzlich beschlossenen Sanierungsarbeiten begonnen. Der Stadtrat hatte Ende November entschieden, "Funktionsertüchtigungsmaßnahmen" in der Westkurve vorzunehmen und im Sommer 2018 die Kapazität von 12 500 auf 15 000 Zuschauer zu erhöhen. Ein CSU-Antrag auf Vertagung des Beschlusses wegen der Frage, ob bei dem Ausbau nicht bald schon die Frage nach einem noch größeren Ausbau gestellt wird, war knapp gescheitert.

Jetzt wurden Trennzäune auf der Westtribüne zwischen den einzelnen Blöcken entfernt, denn bald soll die gesamte Kurve wieder für Zuschauer betretbar sein. Der Großteil der ersten Sanierungsphase steht aber erst im neuen Jahr an. Dann werden in der vor allem von Sechzig-Fans genutzten Kurve zusätzliche Wellenbrecher installiert und der jahrelang gesperrten Block J zugänglich gemacht. In diesem Bereich neben der Nordtribüne waren zuletzt Werbebanner aufgestellt gewesen, obwohl das Stadion bei Spielen von 1860 fast immer ausverkauft war. Außerdem soll überprüft werden, welche Treppenstufen neu betoniert werden müssen. "Fußball lebt ja nicht nur von dem, was auf dem Platz passiert, sondern auch von der Atmosphäre im Stadion", sagt Sportreferentin Beatrix Zurek dazu, dass das Stadion bald wieder rundum mit Menschen gefüllt sein wird. Das erste Ligaspiel der Löwen findet am 9. März statt. Für ein Benefizspiel der Sechziger am 13. Januar gegen BSG Chemie Leipzig wie auch für das Regionalliga-Spiel des FC Bayern München II am 23. Februar wird die Westkurve wohl nicht benötigt.

Für die aktuellen Maßnahmen in der Westkurve ist keine neue Baugenehmigung nötig, für die Umbauten ab der Sommerpause schon. Der mit Abstand größte Teil der Arbeit wird in den Lärmschutz fließen. Laut Beschlussfassung sind an offenen Tribünenstellen Schallschutztore geplant, ebenso die Erhöhung der Dachattika an der Ostseite des Stadions. Langfristig dürften dies nicht die letzten Umbaumaßnahmen sein. Denn im Stadtratsbeschluss von Ende November ist erwähnt, dass die Westkurve dringend sanierungsbedürftig ist. Und die im Jahr 2018 anstehenden Umbauten gehen dieses Problem noch nicht an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: