Trügerisch
Sandra Maischberger hat sich in den vergangenen Tagen ziemlich häufig zu Wort gemeldet. Letztlich geht es darum, auf ihren Film über Leni Riefenstahl aufmerksam zu machen, der am 31. Oktober in die deutschen Kinos kommt. In den Interviews, die die Moderatorin und Journalistin derzeit gibt, sucht sie auch immer nach erklärenden Worten zu dieser Arbeit. Entstanden ist der Film über die NS-Filmemacherin Riefenstahl (1902-2003), den Maischberger produziert hat, in Zusammenarbeit mit Regisseur Andres Veiel. Die beiden werteten den umfangreichen Nachlass (700 Kisten) Riefenstahls aus. Der Film hatte Ende August bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere. Hier wurde Riefenstahl, die ihre ideologische Nähe zum NS-Regime nach dem Zweiten Weltkrieg stets zu leugnen versuchte, selbst mehrfach ausgezeichnet: 1932 erhielt sie eine Silbermedaille für den Film „Das blaue Licht“, 1934 Gold für „Triumph des Willens“ und schließlich 1938 für „Olympia“ die Coppa Mussolini für den besten ausländischen Film.
Maischberger hat Riefenstahl in ihren letzten Lebensjahren persönlich an ihrem Wohnort getroffen. Über diese Begegnung sagte sie in der ARD: „Ich bin aus ihrem Haus in Pöcking am Starnberger See rausgekommen und war völlig unbefriedigt von diesem Interview, weil ich dachte, dass ich nicht an sie rangekommen bin. Sie erzählt nicht die Wahrheit.“
Am Samstag, 2. November, kann Maischberger noch einiges mehr von dieser Begegnung berichten, wenn sie „Riefenstahl“ im Rio-Filmpalast, Rosenheimer Straße 46, präsentiert. Beginn: 20 Uhr, Karten unter: riopalast.de.
Beeindruckend
Das ist doch zur Abwechslung mal eine gute Nachricht für und von der Bahn. Der Münchner Jan Niklas Eichholz ist von der Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern (IHK) als bester Azubi Oberbayerns ausgezeichnet worden. Er habe in der Prüfung zum Eisenbahner im Betriebsdienst in der Fachrichtung Lokführer und Transport 100 von 100 möglichen Punkten erreicht, heißt es in einer Meldung der IHK. Der 24-Jährige ist einer von 15 000 Kandidaten, die im zurückliegenden Jahr Abschlussprüfungen in etwa 200 Berufen abgelegt haben. 90 Prozent von ihnen haben bestanden.
Selbstlos
Einmal mehr hat sich Rüdiger „Rüde“ Linhof auf den Weg in die Ukraine gemacht. Der Bassist und Keyborder der Sportfreund Stiller sei mit einer „hotten Flotte“ aus zehn Rettungswagen und einer rollenden Arztpraxis in der Stadt Lviv, teilte die Münchner Band in ihrem aktuellen Newsletter mit. Damit, so wörtlich, „in dem drecks Angriffskrieg von Russland Menschenleben gerettet werden können. Wir stehen zur Ukraine.“ Zudem dankten die Bandmitglieder, zu denen auch Florian „Flo“ Weber und Peter Brugger gehören, allen Spendern für ihren Beitrag, damit diese Reise möglich werden konnte. Es ist Linhofs zweite große Initiative in diesem Jahr, den Menschen in der Ukraine zu helfen. Bereits Ende Februar war ein Konvoi mit Nahrungsmitteln und Rettungswagen in das Kriegsgebiet unterwegs. Ein nicht ungefährliches Unterfangen. Was Linhof auf der Reise erlebt, schildert er in regelmäßigen Posts auf Facebook und Instagram. Ein paar Zeilen sind auch in dem Newsletter der Sportis zu lesen: „Diese wunderbare Flotte der Solidarität und Mitmenschlichkeit ist ein schönes und auch lustiges wir“, schreibt er. Ein feiner Spirit liege im Fahrtwind, der einem durch das Fenster um die Nase wehe, wenn man nach Monaten der Arbeit all diese Fahrzeuge in einer 500 Meter langen Reihe vor sich fahren sehe, während unterm Hintern der Motor schnurre. „Wir freuen uns so sehr darüber, dass wir immer etwas Hilfreiches aufstellen können, wenn wir uns auf eine Idee einlassen.“ Die Idee geht mit einem „High Five“ und einem „Big Hug“ voran. Linhof appelliert an die Demokratie und sagt: „Wir wollen helfen, den Frieden wiederherzustellen.“
Verantwortlich
Der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp, 60, ist künftig federführend für die ökumenischen Beziehungen zur katholischen Kirche verantwortlich. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) habe Kopp zum Catholica-Beauftragten berufen, teilte die EKD mit. Kopp soll auch den evangelischen Vorsitz im Kontaktgesprächskreis von EKD und katholischer Deutscher Bischofskonferenz übernehmen. Sein Vorgänger in diesem Amt, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung, geht in den Ruhestand. Bereits im September war Kopp zum Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) berufen worden. Es ist das erste Mal, dass VELKD und EKD einen gemeinsamen Beauftragten für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche benennen. Die VELKD ist ein Zusammenschluss von sieben lutherischen Landeskirchen, sie gehören auch der Evangelischen Kirche in Deutschland an, der Dachorganisation der 20 selbständigen Landeskirchen.
Persönlich
Kuchentratsch-Gründerin Katharina Mayer hat sich zurückgemeldet. Diesmal mit einem Buch. Es soll Menschen helfen, persönlich zu wachsen und sie beim Erreichen ihrer Träume unterstützen, sagt die Münchnerin. Sie selbst steht nach ihrer Insolvenz wieder auf festen Beinen. Neben ihrem neuen Job bei einer Unternehmensberatung hat sie ein Studium in Oxford absolviert. Vielleicht ein Grund, warum sie „Seeds of Personal Growth“ auf Englisch geschrieben hat. Viel Text allerdings gibt es nicht: dafür hübsch designt auf 93 Seiten jede Menge Anleitungen und Anregungen für die Lebensplanung und Selbsteinschätzung.