Baustelle an der Donnersbergerbrücke:Auf Umwegen zum Ziel

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Stillstand am Wochenende: Ab Freitagabend sind die Gleise an der Donnersbergerbrücke mit Baugerüsten versperrt. Die Fahrgäste müssen sich auf Pendelverkehr, Ersatzbusse und längere Wege einstellen. Wie Sie trotzdem ans Ziel kommen.

Von Marco Völklein

Die Arbeiten zum barrierefreien Umbau des Bahnhofs an der Donnersbergerbrücke laufen seit Mitte März wieder mit voller Kraft. Bislang hielten sich die Auswirkungen für die Fahrgäste in Grenzen: Lediglich in den Nachtstunden sowie an den Wochenenden mussten sie auf Pendel-S-Bahnen zwischen Pasing und Ostbahnhof umsteigen. An diesem Wochenende allerdings wird sich die Baustelle noch einmal richtig bemerkbar machen: Weil sämtliche Gleise an der Donnersbergerbrücke mit Baugerüsten versperrt sind und die Oberleitung umgehängt werden muss, können dort keine S-Bahnen passieren.

Die Deutsche Bahn als Betreiberin der S-Bahn hat einen etwas komplizierten Ersatzverkehr organisiert. Von Freitagabend bis Montagfrüh fahren zwischen Ostbahnhof und Hackerbrücke alle 15 Minuten wieder Pendel-S-Bahnen. Wer dann von der Hackerbrücke aus weiter möchte in Richtung Pasing, muss auf Ersatzbusse umsteigen (siehe Grafik). Diese werden laut Bahn am Samstag alle fünf Minuten fahren, am Sonntag alle zehn Minuten. Dennoch sollten Reisende mehr Zeit einplanen, weil die Busse länger unterwegs sind als die Züge. Das ganze Programm wird die Bahn zudem in 14 Tagen noch einmal durchziehen - denn auch am Wochenende 26./27. April wird an der Donnersbergerbrücke noch einmal besonders intensiv gebaut.

(Foto: SZ-Grafik/Deutsche Bahn)

Wichtig ist: Auf den Außenästen fahren die S-Bahnen auf den meisten Linien wie gewohnt. Lediglich auf der S 7 von Wolfratshausen kommend lässt die Bahn die Züge im 30-Minuten-Takt fahren, zudem enden die Bahnen bereits am Heimeranplatz. Die von Osten kommenden Züge enden und beginnen am Ostbahnhof; von Westen her enden die Linien am Hauptbahnhof oder bereits in Pasing. Die S 8 schließlich biegt vom Flughafen kommend am Ostbahnhof auf den Bahn-Südring und rauscht direkt durch nach Pasing. Der Halt am Leuchtenbergring entfällt.

Die Behinderungen für die Fahrgäste werden sich noch bis Ende Juni hinziehen, auch wenn von Ende April an zumindest keine Ersatzbusse mehr notwendig sein werden, sondern nur noch Pendel-S-Bahnen. Laut Bahn-Manager Heiko Hamann soll bis Ende Juni der Rohbau fertig und der Bahnsteig wieder hergestellt sein. Danach folgt der Innenausbau sowie die Montage der geplanten drei neuen Fahrstühle. Kurz vor oder nach dem Oktoberfest soll der Großumbau des Bahnhofs dann weitgehend abgeschlossen sein.

Die Station an der Donnersbergerbrücke wird an Werktagen von 40 000 bis 45 000 Fahrgästen genutzt - und zählt damit zu einer der wichtigsten innerhalb des Münchner S-Bahn-Netzes. Mit dem etwa zehn Millionen Euro teuren Umbau will die Bahn den Bahnhof barrierefrei umgestalten. So werden drei neue Aufzüge installiert; außerdem errichten die Arbeiter zusätzliche Treppenauf- und abgänge, damit die Reisenden künftig nicht mehr nur über die beiden Ausgänge am westlichen Ende der Bahnsteige die Station verlassen können. Die Stadt hat außerdem geplant, einen Steg für Fußgänger und Radfahrer am östlichen Ende des Bahnhofs zu errichten. Dieser soll die beiden Neubaugebiete nördlich und südlich der bestehenden Bahntrasse miteinander verbinden - zudem sind Treppenabgänge vom Steg auf die Bahnsteige vorgesehen. Wann allerdings die Stadt mit dem Bau des Stegs beginnt, ist derzeit noch unklar.

Bauarbeiten an der Tram

Gebaut wird auch bei der Trambahn, unter anderem am Maxmonument. Deshalb fahren von Montag bis zum 27.April die Züge der Linie 18 vom Hauptbahnhof kommend nur bis Sendlinger Tor. "Zwischen Sendlinger Tor und Isartor können Fahrgäste die Linie 16 nutzen", erklärt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Zwischen Isartor und Effnerplatz sind Ersatzbusse unterwegs. Ebenfalls gebaut wird auf den Trassen der Linien 12 und 28. Diese enden vom 22. bis 26. April bereits am Kurfürstenplatz statt am Scheidplatz. Stadteinwärts fahren die 12er-Züge ab Kurfürstenplatz als Linie 28 weiter zum Sendlinger Tor. Stadtauswärts wechseln die 28er-Züge am Kurfürstenplatz auf die Linie 12 und fahren weiter zum Romanplatz. Zum Scheidplatz fahren dann die verlängerten Buslinien 140 und 141.

© SZ vom 11.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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