Vorfall auf der gleichen Strecke:Beinahe-Katastrophe 2021: Züge auf Kollisionskurs

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Auf der S 7 profitieren Fahrgäste künftig auch im Winter von einem durchgehenden 20-Minuten-Takt zwischen circa 9 und 19 Uhr. (Foto: Hartmut Pöstges)

Im vergangenen Sommer sind zwei S-Bahnen bei Icking nahe der Unglücksstelle aufeinander zugefahren. Die 33 Passagiere kamen nach einem Bremsmanöver mit dem Schrecken davon.

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Das S-Bahn-Unglück von Schäftlarn weckt Erinnerungen an einen Vorfall nur wenige Kilometer entfernt auf der gleichen Strecke. Am 5. August 2021 sind die Passagiere der S 7 knapp an einer ähnlichen Katastrophe vorbeigeschrammt: Zwei Züge fuhren nahe Icking, ein Haltebahnhof südlich von Schäftlarn, auf der eingleisigen Strecke aufeinander zu. Nach einem Bremsmanöver der beiden Lokführer kamen die Züge etwa 150 Meter voneinander entfernt zum Stehen. Von den insgesamt 33 Passagieren kamen alle mit dem Schrecken davon. Dass beide Züge noch rechtzeitig abgebremst werden konnten, lag nach Angaben der Deutschen Bahn an einer vorangegangenen Warnung über Personen im Gleis. Aus diesem Grund waren beide Züge mit Geschwindigkeiten von weniger als 40 km/h unterwegs.

Wie es zu den zwei Zügen auf einem Gleis kommen konnte, war im Anschluss Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei München. Es sprach damals einiges dafür, dass der Zugführer in der S-Bahn Richtung Wolfratshausen an der Station Icking ein Haltesignal missachtet hatte. Wie die Bundespolizei zu dem Zeitpunkt erklärte, war der entgegenkommende Zug in Wolfratshausen wohl planmäßig abgefahren. Etwas südlich von Icking hätten sich die Zugführer dann jedoch gegenseitig gesehen und deshalb rechtzeitig bremsen können.

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Obwohl auch die deutsche Bahn Ermittlungen aufnahm, habe es aus Sicht eines Bahnsprechers keinen Beinahe-Zusammenstoß gegeben. "Richtig ist, dass zwei S-Bahn-Züge unweit südlich des Bahnhofs Icking in langsamem Tempo auf dem gleichen Gleis in sicherem Abstand voneinander zum Stehen gekommen sind", ließ der Konzern mitteilen.

Der Vorfall hat indes den damaligen Bundestagsabgeordneten der Linken, Andreas Wagner, auch Obmann im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und Mitglied des Eisenbahninfrastrukturbeirates, auf den Plan gerufen. Er stellte eine Anfrage an das Bundesministerium für Verkehr: "Welche Sofortmaßnahmen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung eingeleitet, um zukünftig ähnliche gefährliche Situationen zu verhindern, und welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Sicherheit des Bahnverkehrs generell weiter zu erhöhen?"

Die Antwort: "Die Eisenbahnen sind dafür verantwortlich, ihren Betrieb sicher zu führen. Die Unternehmen müssen sämtliche außergewöhnliche oder gefährliche Ereignisse im Eisenbahnbetrieb untersuchen, auswerten und bei Bedarf korrigierend eingreifen beziehungsweise entsprechend vorbeugen."

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