S-Bahn München:"Keine Minute ist wie die andere"

S-Bahn München: Tobias Probst, 20, war im Mai der jüngste Lokführer bei der Münchner S-Bahn.

Tobias Probst, 20, war im Mai der jüngste Lokführer bei der Münchner S-Bahn.

(Foto: Stephan Rumpf)

Er spielt Harfe, Zither, Klavier und Akkordeon auf hohem Niveau. Trotzdem entschied Tobias Probst sich für eine Ausbildung bei der Bahn. Woher rührt die Begeisterung für den Lokführerstand?

Von Sabine Buchwald, München

Eine Situation neulich hat Tobias Probst einmal mehr bestätigt, dass er den richtigen Beruf hat. Er beschreibt sie so: Die S-Bahn hält. Eine Frau streckt ihren Kopf zur Tür raus und ruft laut über den Bahnsteig: "Ja, wo ist denn bei dir vorne?" Daraufhin rast ein Mann vom Ende des Zuges zu ihr - und die beiden fangen in der Türöffnung an, sich zu umarmen und zu küssen. Probst will die Türen schließen und spricht ins Mikrofon: "Leut', ich muss weiterfahr'n." Und fragt dann: "Krieg' ich auch einen Kuss?" Eine ältere Dame, die vom Bahnsteig aus die Szene beobachtet, bietet dem Lokführer daraufhin an: "Von mir würden Sie schon ein Busserl kriegen. Aber die schmecken nimmer so gut." "Von Erdweg bis Arnbach habe er darüber gelacht", sagt Probst. "Man ist halt direkt dran am Leben in meinem Job."

Zur SZ-Startseite
Teaserbilder neu Bahn zweite Stammstrecke München Kartenausschnitte

SZ PlusZweite S-Bahn-Stammstrecke
:Die Abfahrt verzögert sich um etwa neun Jahre

Mit der zweiten Stammstrecke sollte alles anders werden bei der S-Bahn. Nun sollen sich die Passagiere bis 2037 gedulden. Auf welche Verbesserungen sie weiter warten und mit welchen Baustellen die Münchner bis dahin leben müssen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: