Wer in Deutschland auf Eisenbahnschienen fährt, muss dafür zahlen. Geht es nach der DB Infrago, der Schienennetzgesellschaft der Deutschen Bahn, sollen die Trassenpreise, die sogenannte Schienenmaut, im Jahr 2026 nach Informationen der SZ um satte 23,5 Prozent steigen. Das hätte auch Auswirkungen auf die Münchner S-Bahn.
Für deren Angebot ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) zuständig. Sie plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern im Auftrag des Freistaats.
Laut BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl wäre die Preissteigerung nicht finanzierbar, weshalb man um eine Ausdünnung des Angebots nicht herumkäme. „Das ist inakzeptabel“, sagt Prechtl. Doch noch sei die Sache nicht ausdiskutiert. Aktuell sind Erhöhungen der Schienenmaut im Nahverkehr auf drei Prozent gedeckelt. Es müsste also erst einmal die Gesetzeslage geändert werden – und ob das so kommt, ist ungewiss. „Man sollte nicht jetzt schon Panik verbreiten“, sagt Prechtl.
Die Finanzierung des SPNV ist komplex. Nur etwa die Hälfte der Betriebskosten wird laut BEG durch den Ticketverkauf finanziert. Die andere Hälfte stammt aus den sogenannten Regionalisierungsmitteln, die der Bund den Ländern zur Verfügung stellt. Das sind aktuell rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr – zu wenig, um das Angebot auf der Schiene auszubauen. Laut Prechtl reicht dieses Geld schon heute kaum, um das Niveau des SPNV aufrechtzuerhalten.
Allein die Schienenmaut ist schon jetzt so hoch, dass die BEG mehr als die Hälfte ihres Budgets dafür aufwenden muss. Dazu kommen noch gestiegene Kosten für Energie und Personal, weshalb die BEG schon seit Langem auf mehr Geld vom Bund dringt.