Ruger im FeierwerkAfrobeat aus Nigeria

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Markenzeichen Augenklappe: Ruger ist derzeit international auf Tour.
Markenzeichen Augenklappe: Ruger ist derzeit international auf Tour. (Foto: Zekaria Al-Bostani)

Ruger ist von der Afrobeats-Erfolgswelle auf die Bühnen des Planeten gespült worden. Am Samstag kommt der 25-Jährige mit seinem eingängigen Sound ins Feierwerk.

Von Linus Freymark

Sein Markenzeichen: die Augenklappe. Ob er sie aus medizinisch-ästhetischen oder rein aus marketingtechnischen Gründen trägt, darüber gibt es unter seinen Fans immer wieder Spekulationen. Dabei hat Ruger die Sache eigentlich längst geklärt. Immer wieder hat er bekräftigt, ein Auge in jungen Jahren verloren zu haben. „Took over the game with only one eye“, singt er etwa in „Jonzing Boy“.

Das mit der Augenklappe scheint also klar zu sein. Bleibt die Frage: Hat Ruger, dieser 25-Jährige aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos, tatsächlich schon das „Game“ übernommen? Oder ist er eher erst dabei, die nächste globale Afrobeats-Größe zu werden? Die Fußstapfen, in denen der junge Mann mit den pink gefärbten Haaren und dem abgedeckten Auge wandelt, sind schließlich groß: Stars wie Wizkid und Burna Boy haben den Sound aus Westafrika seit 2018 auf die Bühnen des Planeten gebracht.

Seitdem erlebt Afrobeats einen Boom, das Billboard-Magazine hat die Musikrichtung zum am schnellsten wachsenden Genre erklärt. Auch Ruger ist von dieser Erfolgswelle in Locations rund um den Globus gespült worden. Mit seiner Mischung aus R&B, Dancehall, Hip-Hop und Klängen aus seiner Heimat geht er weltweit auf Tour. In Australien war er schon, in den USA sowieso. Derzeit bereist er Europa und macht dabei auch im Feierwerk in München Halt.

Ruger, 1999 als Michael Adebayo Olayinka geboren, kommt aus einer musikbegeisterten Familie: Der Vater war großer Bob-Marley-Fan, die Schwestern legten Brandy Norwood auf, die Mutter hörte Fuji: die Musik der Yoruba, jener Ethnie, zu der auch Rugers Familie zählt. All diese Einflüsse haben Ruger geprägt.  „Alles, was ich weiß, kommt daher, dass ich mit Musik bombardiert wurde“, erzählte er vor drei Jahren in einem Interview mit dem australischen Acclaim Magazine. Schon damals war Ruger eine weit über seine Heimat hinaus bekannte Afrobeats-Größe.

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Mit „Bounce“ landete er 2021 seinen ersten großen Hit, der ihm einen Vertrag beim Label von D’Prince einbrachte, der im westafrikanischen Afrobeats eine ähnliche Stellung hat wie Jumpa unter den Deutschrap-Produzenten. Wegen Streitigkeiten mit D’Prince stieg Ruger kurz darauf wieder aus und gründete seine eigene Plattenfirma Blown Boy. Songs wie „Asiwaju“, „Poe poe“ und „Girlfriend“ haben ihn seither seinem Ziel nähergebracht, eines Tages tatsächlich die Nummer eins im Afrobeats-Game zu sein. Spotify bescheinigt Ruger 4,6 Millionen monatliche Hörerinnen und Hörer, auf Instagram folgen ihm 2,5 Millionen Menschen.

Rugers Beats – melodisch, rhythmisch, gut – bieten genau das, was Afrobeats hierzulande erfolgreich gemacht hat. Sie machen Lust auf Tanzen und klingen dabei einerseits vertraut genug, um sich sofort darauf einzulassen. Andererseits ist Afrobeats eben doch etwas, das ein mit Bonez MC und Raf Camora sozialisiertes Ohr nicht allzu oft zu hören bekommt. Bislang zumindest – denn wenn es mit Rugers Hype so weitergeht, dürfte sein erstes Gastspiel in München nicht sein letztes gewesen sein.

Ruger, Samstag, 14. Juni, 20 Uhr, Hansa 39 (Feierwerk)

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