Ab ins Schwimmbad

Besonders bei gutem Wetter, wenn die Wiesn-Biergärten voll sind und sich Schlangen vor den Fahrgeschäften bilden, ist es in Münchens Schwimmbädern leerer als sonst (aber vermutlich nicht ganz so leer wie auf diesem Foto vom Müller'schen Volksbad). Auch zu den oft überfüllten Früh- und Spätschwimmerzeiten ist weniger los und man kann in Ruhe seine Bahnen ziehen.
Spione im Kunstfoyer

Nicht, dass Oktoberfestbesucher Kulturbanausen wären. Aber die Gefahr, angetrunkene Lederhosengangs kontemplativ durch eine Fotoausstellung wandeln zu sehen, ist relativ gering. Martin Schlüters Fotos über die alte Spionagezentrale des BND in Pullach sind noch bis zum 5. Oktober im Kunsfoyer ausgestellt.
Erprobtes Refugium: der Feringasee

Der Englische Garten dient zumindest im Südteil als Ausnüchterungsfläche für den Nachmittagsrausch. Für Wiesn-Hasser ist daher der Nordteil eine gute Adresse. Wer ganz sicher sein will, in Ruhe joggen oder spazieren zu gehen, fährt zum Feringasee nach Unterföhring - der hat sich schon im Sommer bei WM-Hassern bewährt.
Pöbelfreie Nische

Das Werkstattkino im Glockenbachviertel (Fraunhoferstraße 9) ist klein und zeigt Nischenfilme, die von leicht angeschlagenen Trachtenträgern sicher links liegen gelassen werden. Bietet zumindest für zwei Stunden Ruhe vor dem marodierenden Pöbel.
Chancen an der Abendkasse

Die Vorstellungen in den Münchner Kammerspielen und anderen Theatern sind häufig ausverkauft. Während der Wiesn aber kann man häufig noch gute Karten an der Abendkasse ergattern, weil die halbe Stadt unter der Bavaria zur Mass zusammenkommt. In den Kammerspielen beginnt die Spielzeit allerdings erst am 27. September, dafür mit vielen neuen Stücken. Am Residenztheater herrscht schon zum Wiesn-Auftakt wieder Spielbetrieb und das Volkstheater startet am 25. September in die neue Saison.
Kein Prosit der Gemütlichkeit

Wer zwar auf Blaskapelle steht, nicht aber auf Prosit und Gemütlichkeit, kommt zumindest am 1. Oktober auf seine Kosten. Da zerlegen Jan Delay und seine Band Disko No. 1 das Zenith.
Dirndlfreie Theken

Die Favorit Bar (Damenstiftstraße 12) oder das Cafe Kosmos (Dachauerstraße 7) verbieten während der Wiesn Trachtträgern traditionell den Einlass. Aber kein Laden weist darauf so charmant hin wie die "Sauna" (Marsstraße 22). Dort argumentiert "der Bademeister" auf einem Plakat: "Aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 50 Grad kann es bei einem Saunabesuch in Dirndl oder Lederhose zu gesundheitlichen Problemen kommen." Daher gelte: kein Einlass in Tracht. Bierdurstige Wiesn-Hasser haben also ein paar Möglichkeiten, an dirndlfreien Theken zu konsumieren.
Unter Wildschweinen

Wenn alles nichts hilft, kann man immer noch im Perlacher Forst biwakieren. Tagsüber Beeren und Pilze sammeln und in der Dämmerung versuchen, Wildschweine im Unterholz zu entdecken. Wer bis zum 6. Oktober durchhält, hat die Wiesn überstanden.