Rückgang:Mehr Kartons, weniger Bücher

88000 Tonnen Altpapier werden jedes Jahr in München gesammelt

Von Kassian Stroh

Altpapier zu sammeln ist Aufgabe der Stadt - wie bei allem Müll, der in Privathaushalten anfällt. Das übernimmt der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM), der dafür an alle Häuser blaue Tonnen verteilt. In diesen kamen im vergangenen Jahr etwa 88 000 Tonnen Altpapier zusammen, das sind gut 57 Kilogramm pro Einwohner. Im Jahr zuvor waren es noch gut 90 000 Tonnen.

Dieser Rückgang folgt einem längerfristigen Trend, wie es beim AWM heißt: Weil in den blauen Tonnen immer mehr Pappen, etwa Versandkartons, landen und zugleich immer weniger Zeitungen und Bücher, steigt das Volumen des Papiermülls, sein Gewicht sinkt zugleich. Auch wenn das die Qualität des Altpapiers senkt: Es ist immer noch besser, Pappen in die blaue Tonne zu werfen als in den Restmüll, wo sie am Ende verbrannt würden. Denn auch Pappen lassen sich recyceln.

Neben dem AWM gibt es in München noch etwa ein halbes Dutzend Organisationen, die ebenfalls Altpapier sammeln - zum Beispiel Vereine. Die benötigen dafür eine (kostenlose) Sondergenehmigung der Stadt, dann dürfen sie das Altpapier respektive den Erlös der Sammlung behalten. Das ist nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz nur für gemeinnützige Zwecke möglich - und in Ausnahmefällen auch für Firmen. Solche gewerblichen Sammlungen gibt es in München aber nur sehr wenige.

© SZ vom 16.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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