Royals:Royals in München - essen, trinken, winken

Willem-Alexander und Máxima beehren heute München. Ob frisch verliebt oder fast geschieden - die Stadt hat schon viele Royals erlebt.

Von Jana Stegemann

10 Bilder

Prinzessin Diana, Prinz Charles, Monika Hohlmeier und Franz Josef Strauß, 1987

Quelle: SZ Photo

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Willem-Alexander und Máxima, das Königspaar der Niederlande, ist für zwei Tage zu Gast in Bayern. Dabei geht es vor allem um Geschäfte, mit von der Partie sind 160 Wirtschaftsvertreter. Welche Monarchen sonst noch in der bayerischen Hauptstadt zu Gast waren.

"Krauts, ihr habt diese Ehe gerettet", jubelte das britische Boulevardblatt Sun nach dem Deutschlandbesuch von Prinzessin Diana und Prinz Charles im November 1987, und fragte: "Was war es, das die beiden wieder zusammengeführt hat?"

Auch wenn ihnen in der bayerischen Hauptstadt Tausende Schaulustige den "herzlichsten Empfang" ihrer ganzen Reise bereitet haben sollen: Die Sehenswürdigkeiten waren es vermutlich nicht. Die damals 26-jährige Prinzessin und ihr 38-jähriger Ehemann, seit Monaten hielten sich da schon Gerüchte über Eheprobleme, besichtigten in Bayern ausgerechnet: eine Tierbesamungsanlage in Grub, ein Flugzeugwerk in Manching, einen integrativen Kindergarten in Großhadern und die Bundeswehr-Universität Neubiberg. Kühl war es, als Charles und Diana mittags dort eintreffen.

Journalisten werden später in ihre Berichte schreiben, die Prinzessin habe "fast gelangweilt" gewirkt. Und als sie sich schließlich nach ihrem Mann ins Goldene Buch eintragen will, versagt auch noch der Füllfederhalter. Im 3,10-Mark-Bundeswehr-Menü aus Krautsalat und Putenbrust mit Gemüsegratin soll Diana herumgestochert, die "Quarkspeise a la Orange" nicht angerührt haben. Den Uni-Direktor störte das nicht: "Die Gegenwart dieser charmanten, entzückenden Prinzessin ist der glücklichste Tag in der kurzen Geschichte unserer Lehrstätte." Strauß-Tochter Monika Hohlmeier begleitete das Paar und meinte später: " Lady Diana war sehr nett, aber man merkte ihr schon eine große innere Zerrissenheit an. Sie sagte mir, sie vermisse ihre Kinder so sehr, dürfe sie aber nie mitnehmen."

Im Bild: (von links): Prinzessin Diana, Prinz Charles, Monika Hohlmeier, Franz Josef Strauß

Norwegischer Prinz Haakon in München, 2002

Quelle: HESS, CATHERINA

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Dieser Schmerz blieb Mette-Marit von Norwegen zumindest 2002 erspart, die Prinzessin tauchte zu ihrem München-Besuch gar nicht erst auf. Die damals 28-Jährige hatte sich in der Frühlingssonne von Oslo, einen Tag vor ihrer Reise nach München, während eines Fernsehinterviews mit Sandra Maischberger Verbrennungen ersten und zweiten Grades zugezogen, sodass ihr Ehemann, Prinz Haakon, alleine zu Besuch kam. Die Münchner nahmen es persönlich - nur eine Handvoll Schaulustiger begrüßten den Prinzen. Eine "Werbeveranstaltung ohne Charme" sei dessen Besuch gewesen, schrieben die Zeitungen damals. Haakon warb in München trotzdem tapfer für einen der wichtigsten Exportartikel seines Landes: norwegische Meeresfrüchte.

Im Bild: Prinz Haakon in München, 2002

Elisabeth II. mit Ministerpräsident Alfons Goppel in München, 1965

Quelle: DPA

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Besser in Erinnerung blieb den Münchnern der Besuch von Queen Elizabeth und Prinz Philip 1965. 14 Stunden und zehn Minuten hielt sich die britische Königin in München auf, Zeit genug für den damaligen Ministerpräsidenten Alfons Goppel, sich mit Bundespräsident Heinrich Lübke anzulegen. Für die Königin wurden die britische und die deutsche Nationalhymne gespielt, dann jedoch entschied Lübke, es sei höchste Zeit für die bayerische Hymne - eine Provokation in Richtung Bonn.

Im Bild: Die Queen mit Ministerpräsident Alfons Goppel in München, 1965

Schah Ahmed Reza Pahlevi und seine Ehefrau Kaiserin Soraya

Quelle: Jenö Kovacs

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Hochpolitisch ebenfalls die beiden Besuche des Schahs von Persien, Mohammad Reza Pahlavi: Am 7. März 1955 schrieb der Münchner Merkur über eine riesige Menschenmenge vorm Hotel Vier Jahreszeiten, wo Pahlavi mit seiner zweiten Frau Soraya eincheckte: "Seit dem Empfang der Fußballweltmeister zeigten die Münchner nicht solche Begeisterung." Zwölf Jahre später besuchte Pahlavi an der Seite seiner dritten Frau Farah Diba erneut den Freistaat, dann schon unter anderen Vorzeichen. Im Zusammenhang mit den Studentenrevolten 1967 in Westberlin kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Schah-Gegnern und den sogenannten "Prügelpersern", die auf die anwesende Demonstranten einschlugen.

Im Bild: Der Schah von Persien mit seiner zweiten Frau Soraya 1955 in München.

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Quelle: Sven Simon/Imago

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Von allen Monarchen hat Schwedens Königin Silvia München am häufigsten besucht. 1972 lernte die Heidelberger Hostess Silvia Sommerlath bei den Olympischen Spielen in München den schwedischen König kennen.

Im Bild: Silvia Sommerlath als Hostess, München, 1972

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Sieben Jahre später kehrt sie als Königin von Schweden zurück und ist bis 2015 drei weitere Male zu Besuch in ihrer "Lieblingsstadt".

Kronprinzessin Viktoria und Prinz Daniel bei einem Besuch in Aying, 2011

Quelle: Claus Schunk

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Das übliche Programm aus Winken, Essen, Trinken, absolvierten in München auch Königin Beatrix und Prinz Claus der Niederlande (1989), zwei Generationen jordanischer Monarchen (1978 und 2002), das belgische Königspaar Albert II. und Paola (2011), Schwedens Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel (2011) ...

Im Bild: Kronprinzessin Victoria in München, 2011

Akihito  | Akihito

Quelle: Sueddeutsche Zeitung Photo

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... das japanische Kaiserpaar ...

Im Bild: Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko 1993 mit Münchens damaligem Oberbürgermeister Christian Ude

Besuch des dänischen Kronprinzenpaares in München, 2015

Quelle: Stephan Rumpf

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... sowie das dänische Kronprinzenpaar (2015).

Im Bild: (von links) Kronprinz Frederik, Kronprinzessin Mary, Karin Seehofer und Ministerpräsident Horst Seehofer sowie Wirtschaftsministerin Ilse Aigner

Prinz Charles in München, 1995

Quelle: Regina Schmeken

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Prinz Charles' Ehe ging, wie jeder weiß, in die Brüche. Was jedoch die Jahre bis zu seinem nächsten Besuch in München überdauern sollte, war seine Liebe zu "Seppi". Kaum in der bayerischen Landeshauptstadt angekommen, fragte der britische Thronfolger explizit nach dem Rauhaardackel. Zu seiner großen Bestürzung war "Seppi" inzwischen verstorben. Seitdem kam Charles nie wieder nach München.

Im Bild: Prinz Charles zu Besuch in in der Staatlichen Antikensammlung München mit Raimund Wünsche, 1955

Nicht im Bild: Dackel "Seppi"

© SZ vom 13. April 2016/jana
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