Ausflug bei Schnee:Elf Tipps für Rodelstrecken südlich von München

Lesezeit: 4 Min.

Auf die Schlitten, fertig, los: So sieht es normalerweise im Winter am Wallberg aus. (Foto: imago images / Panthermedia)

Der Winter ist da. Welche Strecken sich zum Schlittenfahren besonders gut eignen - und wo die längste Naturrodelbahn Deutschlands zu finden ist.

Von Isabel Bernstein

Wallberg

Mit 6,5 Kilometern gilt die Rodelbahn am Wallberg als längste Naturrodelbahn Deutschlands. Während der etwa 30-minütigen Abfahrt legt man insgesamt 825 Höhenmeter zurück. Im oberen Bereich ist die Strecke steiler, Plakate warnen vor engen Kurven. Vor allem vor ein paar Serpentinen heißt es stark bremsen. Unten dagegen können die Schlittenfahrer ihr Gefährt dagegen laufen lassen. Rodel können an der Talstation ausgeliehen werden.

Riederstein

Über dem Berggasthaus thront die Kapelle des Riedersteins. (Foto: Dieter Appel)

Die Rodelbahn am Riederstein hat für Wanderer den Vorteil, dass sie sich oben in einem Berggasthaus aufwärmen können, ehe sie ins Tal sausen (die Öffnungszeiten finden Sie hier). 150 Höhenmeter über dem Gasthaus thront eine Kapelle, von der sich ein toller Ausblick über den Tegernsee bietet. Der Weg dorthin kann im Winter zwar gegangen werden, ist aber nicht gespurt. Rodeln ist von dort aus nicht möglich.

Dafür dann wieder vom Gasthaus aus auf der 1,7 Kilometer langen, meist geräumten Forststraße. Für die 280 Höhenmeter benötigt man hinauf knapp eine Stunde, hinunter dagegen nur zehn Minuten. Die Rodelbahn kann an einigen Stellen glatt sein und ist, auch wegen des Gefälles, eher etwas für Familien mit älteren Kindern. Eine Möglichkeit, Schlitten auszuleihen, besteht am Gasthof nicht.

Hirschberg

Dem Nachbargipfel, dem Wallberg, mit seiner 6,5 Kilometer langen Abfahrt kann die Rodelstrecke am Hirschberg bei Kreuth zwar nicht ganz Konkurrenz machen. Aber immerhin fünf Kilometer und 600 Meter Höhendifferenz erwarten den Schlittenfahrer. Eine Aufstieghilfe in Form eines Lifts gibt es nicht. Vom Kreuther Ortsteil Scharling geht es auf der Forststraße bis zur Hirschlache, die nach eineinhalb bis zwei Stunden erreicht ist. Hier beginnt die Rodelstrecke, für die man zwischen 20 und 30 Minuten benötigt.

Blomberg

Eine beliebte Rodelstrecke südlich von München: der Blomberg bei Bad Tölz. (Foto: Marc Müller/dpa)

Rodeln lässt es sich auf dem Blomberg bei Bad Tölz sehr gut. Insgesamt drei Strecken unterschiedlicher Schwierigkeit gibt es. Zum Beispiel von der Mittelstation aus, die mit dem Sessellift bequem erreichbar ist. Auch Nachtrodeln gibt es, samstags ist die zwei Kilometer lange Rodelstrecke sogar von 19 bis 22 Uhr beleuchtet. Schlitten können an der Talstation der Blombergbahn ausgeliehen werden. Informationen zur Schneelage gibt es unter Telefon 08041/3726.

Denkalm

Wer dem Trubel am Brauneck entkommen will, kann in Lenggries die Denkalm auf der anderen Talseite in Angriff nehmen. Dieses Ausflugsziel bietet Schlittenfahrern zwei Abfahrtsvarianten: denselben Weg wie beim Aufstieg, oder man legt von der Hütte aus nochmals 100 Höhenmeter Richtung Keilkopf zurück, bis man auf eine Forststraße trifft. Diese ist weniger steil und für Kinder daher leichter zu meistern.

Ausgangspunkt ist ein Parkplatz in der Bachmaiergasse nahe dem Isarwellenbad. Der Aufstieg mit 300 Höhenmetern bis zur Denkalm dauert 45 Minuten, die Abfahrt von dort aus ist in zehn Minuten geschehen. Einen Schlittenverleih gibt es dort nicht, dafür bei der Skischule "Lenggries" im Draxlhanglifthaus (08042/3636). Ob genug Schnee zum Rodeln liegt, kann auf der Denkalm unter 08042/2770 erfragt werden.

Reiseralm

Im Rotwildgehege nahe der Reiseralm können Kinder und Eltern erstmal die Hirsche anschauen, bevor sie sich an die Abfahrt wagen. (Foto: Manfred Neubauer)

Schlittenfahren und gleichzeitig Rothirsche beobachten: Das ist an der Reiseralm am Brauneck in Lenggries möglich. Vom Parkplatz der Brauneck-Bergbahn dauert der Aufstieg etwa 30 Minuten, für die Abfahrt mit 200 Höhenmetern benötigt man etwa zehn Minuten. Rodel können an der Skischule "Isarwinkel" an der Brauneck-Bergbahn ausgeliehen werden.

Obere Firstalm

Im Winter immer einen Ausflug wert: die Obere Firstalm. (Foto: www.obere-firstalm.de)

Die beleuchtete Rodelstrecke von der Oberen Firstalm hinunter zum Spitzingsee mit etwa 270 Meter Höhendifferenz hat einen entscheidenden Vorteil: Wenn in niedrigeren Lagen die Pistenbetreiber häufig noch damit kämpfen, aus den wenigen Flocken eine rodelbare Strecke zu machen, liegt hier, 200 Meter höher, meist schon richtig viel Schnee.

Und es gibt noch einen Grund, warum die Obere Firstalm viele Familien anzieht: Die Steigung der Forststraße, die am Spitzingsattel beginnt, ist moderat und deshalb auch für Kinder gut zu bewältigen. In einer Dreiviertelstunde erreicht der Wanderer den Berggasthof, an dem auch Schlitten ausgeliehen werden können. Hinunter legt man die 2,5 Kilometer in etwa einer Viertelstunde zurück. Auch Mondscheinrodeln gibt es; ob die Bahn offen ist, können Sie hier erfahren.

Aufstieg und Abfahrt erfolgen auf derselben Straße, deshalb ist Vorsicht geboten. Alternativ können Schlittenfahrer auch über einen Wanderweg zur Unteren und dort weiter zur Oberen Firstalm gehen.

Hörnle

Ein 4,5 Kilometer langes Schlittenvergnügen ist auf der Natur-Rodelbahn am Hörnle bei Bad Kohlgrub möglich. Vor allem der obere Bereich hat es mit seinem Gefälle in sich, weiter unten ist die Abfahrt auf der breiten Forststraße dafür entspannter. Insgesamt werden 550 Meter Höhendifferenz bewältigt, Dauer zum Runterfahren: etwa 15 Minuten. Wer sich die eineinhalb Stunden Anstieg sparen möchte, nimmt die Bergbahn - derzeit ist sie allerdings wegen Revision gesperrt. An der Talstation können bei Bedarf auch Schlitten ausgeliehen werden.

Pürschling

Pürschling bei Unterammergau und Oberammergau im Winter / Rodeln Bobfahren Schlitten (Foto: Dieter Appel)

Zwei bis zweieinhalb Stunden benötigt man, um von Oberammergau aus zum (im Winter geschlossenen) August-Schuster-Haus am Pürschling aufzusteigen. Dort oben erwartet den Schlittenfahrer eine fünf Kilometer lange, nicht präparierte Abfahrt, auf der man die knapp 750 Höhenmeter zum Parkplatz am Ende des Liftwegs in Unterammergau in etwa 30 Minuten zurücklegen kann. Da die Rodelstrecke auch für den Aufstieg genutzt wird, müssen Rodler auf entgegenkommende Schlittenfahrer und Skitourengeher achten.

Grasberg

Rodeln an der St.-Martinshütte am Grasberg bei Garmisch-Partenkirchen / Schlitten / Schlittenfahren (Foto: Dieter Appel)

Ein Klassiker ist die Rodelabfahrt von der St.-Martins-Hütte am Grasberg hinunter zur Bayernhalle in der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen. Es gibt nicht viele Strecken, die eine vergleichsweise kurze Aufstiegszeit (knapp eine Stunde) mit einer schönen, nicht zu steilen Abfahrt (zweieinhalb Kilometer lang) und einer derart fulminanten Aussicht auf Garmisch-Partenkirchen und das Wettersteingebirge verbinden.

Wie die Schneeverhältnisse auf der Rodelstrecke sind, kann man normalerweise in der St.-Martins-Hütte unter der Telefonnummer 08821/4970 erfragen - bis 21. Dezember ist sie allerdings wegen Betriebsurlaub geschlossen. Die Abfahrt die 300 Höhenmeter hinunter dauert ungefähr zehn Minuten.

Eckbauer

Die große Skisprungschanze ist natürlich eines der Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen. Gleich daneben befindet sich die Talstation der Eckbauerbahn, mit der man entweder hinauffahren kann zum Startpunkt oder man läuft die Schlittenstrecke hoch. Schlitten können bei der Eckbauerbahn entweder im Tal oder an der Bergstation ausgeliehen werden.

Weitere Rodelbahnen in den bayerischen Voralpen finden Sie hier.

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