Ein Transvestit in Dessous, ein Spießer-Pärchen und ein künstlich erschaffener Jüngling mit Traumkörper - das sind die Protagonisten einer schrägen, sexbeladenen und zum Teil auch brutalen Science-Fiction-Story, bei der es hauptsächlich darum geht, einmal alle Hemmungen fallen zu lassen und alle Verrücktheiten und geheimen Wünsche freiweg auszuleben.
Die Rede ist von der legendären "Rocky Horror Show", dem Musical von Richard O'Brien, das von Dienstag an im Deutschen Theater in München zu sehen ist.
Das Stück ist Kult. Fans der verrückten Geschichte gibt es überall auf der Welt. Dabei war vor 36 Jahren, als das Musical zum ersten Mal auf einer Bühne in London gezeigt wurde, nicht zu erahnen, welch sensationelle Erfolgsstory daraus werden würde.
1975, zwei Jahre nach der Premiere, kam die Verfilmung des Stücks in die Kinos. Und plötzlich bildete sich wie aus dem Nichts eine kleine, aber hartnäckige Fangemeinde, die sich das verfilmte Musical wieder und wieder ansah. Durch Mundpropaganda wuchs das Publikum ins Uferlose. Und dieses Publikum entwickelte Rituale, die dann oft selbst wieder Teile eines Films wurden, wie zum Beispiel der "Time Warp" in "Fame".
Viele Programmkinos haben den Film seither im Programm. Den Rekord halten die Museum-Lichtspiele in München, hier wird er seit dem 24. Juni 1977 in regelmäßigen Abständen gezeigt. Einer der Kinosäle wurde dafür extra der Filmkulisse entsprechend hergerichtet. Das Erscheinen in Verkleidung ist hier ausdrücklich erwünscht, an der Kasse gibt es sogar Reistüten zum Mitmachen.
Zur Auffrischung hier ein kleines Rocky-Horror-Glossar ...