Süddeutsche Zeitung

Rockavaria:Bühnen und Buden

Drei Tage, jeweils drei Konzerte gleichzeitig - die Vorbereitungen für Rockavaria laufen

Von Wiebke Harms

Auf Incubus folgt Muse, am nächsten Tag spielen Judas Priest und Kiss. Doch vor den Bands und Besuchern kommen die Bühnen und Buden. Ein dreitägiges Festival wie das "Rockavaria" braucht Vorbereitung. Besucher wollen essen und trinken, problemlos hinkommen, und in manchen Fällen müssen sie auch ärztlich versorgt werden. "Das Rockavaria ist eine wichtige Veranstaltung für uns", sagt Sprecher Arno Hartung. Logistische Probleme bringe das Festival trotz seiner Größe aber nicht. Es sei so, als würden drei Veranstaltungen zur gleichen Zeit vorbereitet, was Koordination erfordere, aber nicht ungewöhnlich sei. Zuerst wird die Bühne im Stadion errichtet, in der Olympiahalle beginnen die Aufbauarbeiten fürs "Rockavaria" am Mittwoch und im Theatron nach dem Pfingstfest, vermutlich am Dienstag oder Mittwoch. Im Außenbereich stehen schon zusätzliche Getränkebuden - ein Überbleibsel der AC/DC-Konzerte der vergangenen Woche. Den Tontechnikern kommt die Form des Geländes entgegen. Trotz dreier Bühnen nahe beieinander müssen sie sich nicht den Kopf über die Akustik zerbrechen. Aus der Olympiahalle dringt wenig nach außen, die Freibühnen schallen in entgegengesetzte Richtungen.

Für die Besucher von "Rockavaria" ist einiges anders als bei anderen Festivals: Im Olympiapark dürfen die Musikfans nicht zelten, und statt irgendwo in der Pampa stehen die Bühnen mitten in der Stadt, deshalb ist auf den beiden Außenbühnen um 23 Uhr Schluss. Den Anwohnern zuliebe dürfen nur die Bands in der Olympiahalle ein wenig länger spielen.

Wenn sich der Olympiapark nach Ende der Konzerte leert, könnte es in Bahnen und im U-Bahnhof Olympiazentrum eng werden. Deswegen setzt die MVG auch zusätzliche Züge ein. Die U 3 fährt an den drei Festivaltagen alle fünf Minuten von der Innenstadt zum Olympiazentrum, außerdem bringt die U 8 auch am Sonntagnachmittag alle zehn Minuten Besucher zum "Rockavaria". Dabei ist noch unklar, wie viele Menschen tatsächlich zum Festival gehen. Der Veranstalter, die Deutsche Entertainment AG (Deag) aus Berlin, gibt über die Vorverkaufszahl derzeit keine Auskunft. Anfang April hatte man die Zahl von 40 000 verkauften Karten genannt - allerdings ohne aufzuschlüsseln, wie viele davon Drei-Tages- und wie viele Ein-Tages-Tickets sind. Theoretisch fasst das Gelände bis zu 68 000 Besucher pro Tag. Für ADAC-Mitglieder gibt es Tickets mit 25 Rabatt.

Viele Menschen, viele Einsätze für die Sanitäter. "Wir wissen sehr gut, was auf uns zukommt", sagt Gerhard Bieber von den Johannitern, schließlich kümmern sich die Sanitäter seit 13 Jahren bei Konzerten und anderen Veranstaltungen im Olympiapark um die Folgen von Treppenstürzen, um Herzinfarkte, Kreislaufbeschwerden und vom Alkohol verursachte Beschwerden. "Nach zwei AC/DC-Auftritten in der vergangenen Woche sind wir gut im Training", sagt Bieber.

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Quelle:
SZ vom 26.05.2015
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