Werksviertel:Riesenrad am Ostbahnhof eröffnet bald

Werksviertel: Bisher ragen am Ostbahnhof nur die weißen Stahlmasten in den Himmel. Doch der Bau geht zügig voran.

Bisher ragen am Ostbahnhof nur die weißen Stahlmasten in den Himmel. Doch der Bau geht zügig voran.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Im Werksviertel am Ostbahnhof wird gerade das größte mobile Riesenrad der Welt aufgebaut.
  • Läuft alles nach Plan, eröffnet die Attraktion am 14. April.
  • Regulär kostet die 30-minütige Fahrt 14,50 Euro, Münchner bekommen Rabatt.

Von Merlin Gröber

Bisher ragen sechs weiße Stahlmasten in den Himmel, bald folgt mehr: Am Ostbahnhof wird derzeit ein Riesenrad aufgebaut. Läuft alles nach Plan, dreht sich die neue Attraktion für die Öffentlichkeit zum ersten Mal am 14. April. Die 30-minütige Fahrt kostet dann 14,50 Euro - für Münchner gibt's Rabatte, die zahlen zwei Euro weniger. Die neue Attraktion soll für mindestens zwei Jahre im Werksviertel stehen.

80 Meter hoch und mit Grundrahmen 1500 Tonnen schwer: Münchens neue Attraktion möchte hoch hinauf. Hi-Sky München heißt sie, es ist das größte mobile Riesenrad der Welt. Seit Mitte Februar wird es im Werksviertel aufgebaut. Nachdem die Monteure die Masten mit einem 800 Tonnen schweren Kran aufgestellt haben, stehen als nächstes die Montage des Speichenrads und der Einbau der Gondeln an. Ende des Monats soll alles fertig aufgebaut sein, bevor der TÜV zur Abnahme kommt. Am Palmsonntag drehen sich die 27 verglasten Gondeln dann zum ersten Mal für die Besucher. Täglich von 10 Uhr bis 22 Uhr ist das neue Riesenrad dann in Betrieb, samstags bis 24 Uhr.

Die 27 Gondeln des größten mobilen Riesenrads der Welt sind konsequent auf Weitsicht gebaut: Die großen gewölbten Scheiben reichen bis fast zum Boden, die Schiebetüren sind aus Glas, es gibt kaum Streben. Die Tische in der Mitte der Gondel lassen sich in der Höhe verstellen, um sie auch als Sitzbank nutzen zu können. Damit Besucher möglichst lange die Aussicht genießen dürfen, geht es gemächlich zu: Die Drehgeschwindigkeit liegt bei 0,49 Kilometer pro Stunde.

Schöne und einmalige Erinnerungen soll die neue Attraktion bringen und einen Ort schaffen, "an den die Menschen gerne zurückkommen", sagt Arantxa Dörrié, Geschäftsführerin der Hi-Sky Consulting GmbH, die das neue Riesenrad betreibt. Seit Januar arbeitet Dörrié mit ihrem Team an der Realisierung des Projektes. Gebaut wurde das Riesenrad von dem Münchner Unternehmen Maurer SE, vor einigen Jahren stand es bereits auf dem Betriebsgelände am Frankfurter Ring. "Damals hat der TÜV dort die Konstruktion geprüft", sagt Dörrié. Vergangenen Oktober fragte der Designer des Riesenrads dann bei der Motorworld Group an, ob das Unternehmen die Attraktion in München betreiben möchte. Die aus dem baden-württembergischen Schemmerhofen stammende Motorworld Group ist nicht neu im Münchner Kulturbetrieb: Sie betreibt das Zenith und Kesselhaus in Freimann.

Derzeit baut das Unternehmen dort auch im alten Eisenbahnausbesserungswerk die Münchner Motorworld, eine Eventlocation mit Hotel und Ausstellungsflächen. Für den Betrieb des Riesenrads gründete die Motorworld Group eigens die Hi-Sky Consulting GmbH. "Die Verträge wurden im Dezember unterschrieben", sagt Dörrié. "Da blieb nicht viel Zeit bis zur geplanten Eröffnung an Ostern." Gemeinsam mit ihrem Team stellte Dörrié ein Konzept auf die Beine, suchte Riesenradfahrer und schob das Marketing an.

Auch einen Caterer holte sie mit ins Boot. Denn das Riesenrad soll laut Dörrié mehr als nur eine schöne Aussicht bieten: "Gäste können bei uns verschiedene Erlebnispakete buchen", sagt sie. Dafür müssen sie extra bezahlen. So gibt es das "Hi-Sky Minga" oder das "Monaco", Picknickkörbe mit bayerischen oder italienischen Spezialitäten. Kosten für zwei Personen und 60 Minuten Fahrt: 180 Euro. Wer ein Weißwurstfrühstück für sechs Personen mit 60 Minuten Aussicht möchte, kann das "Hi-Sky Blau Weiß" für 360 Euro buchen. Touren, bei denen ein Stadtführer mit in die Gondel steigt und während der Fahrt Wissenswertes über München berichtet, kosten 17, 50 Euro regulär. "Fahren und Erleben" nennt Dörrié diese Mischung aus Aussicht und Erlebnis.

Auch individuelle Wünsche realisiert Dörrié und ihr Team für solvente Kunden: "Ob Tagungen in der Gondel oder Heiratsantrag - maßgeschneiderte Erlebnisse können wir ebenso anbieten", sagt sie. Auf Anfrage können ganze Gondeln gemietet werden. Das 20-köpfige Team sorgt dann für die passende Ausstattung und Dekoration. Allerdings werden maximal zehn Gondeln auf einmal privat vermietet. "Wir möchten immer genug Kapazitäten für normale Kunden haben", sagt Dörrié.

Regulär kosten 30 Minuten Fahrt 14,50 Euro. Münchner bekommen gegen die Vorlage des Personalausweises zwei Euro Rabatt. "Wir möchten als Münchner Attraktion verstanden werden", sagt Dörrié. Auch wenn das Riesenrad mobil ist: Vorerst möchte man in der Stadt bleiben. So soll das Riesenrad auch nach den mindestens zwei Jahren Zwischennutzung im Werksviertel in München bleiben. "Wir schauen bereits nach alternativen Standorten", sagt Dörrié.

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