Riem:Neuer Name, alte Aufgabe

Riem: Kunterbunt: Spaß mit Bällen haben die Kinder. Für die Eltern gibt es Unterstützung, Beratung und Kontakte im Familienstützpunkt des SOS Familien- und Beratungszentrums Riem.

Kunterbunt: Spaß mit Bällen haben die Kinder. Für die Eltern gibt es Unterstützung, Beratung und Kontakte im Familienstützpunkt des SOS Familien- und Beratungszentrums Riem.

(Foto: Robert Haas)

In fünf Vierteln gibt es nun "Familienstützpunkte"

Von Milena Fritzsche, Riem

Die Kinder müssen ausnahmsweise ihren gewohnten Platz im Erdgeschoss räumen und zum Spielen in die obere Etage ausweichen. Sie machen Platz für Besucher, die sich das SOS Familien- und Beratungszentrum Riem ansehen wollen. Das erhält an diesem Dienstagvormittag gemeinsam mit vier weiteren Münchner Einrichtungen einen neuen Titel und darf sich künftig "Familienstützpunkt" nennen.

Sozialreferentin Dorothee Schiwy freut sich über "die junge Stadt München". Doch sie fügt hinzu: "Wenn die Anzahl von Familien mit Kindern wächst, aber gleichzeitig Wohnraum und der Platz zum Austoben enger werden, müssen wir uns auch Gedanken machen." Die Münchner Familienstützpunkte, die es nun nicht nur in Riem, sondern auch in Neuaubing, Freimann, Neuperlach und in der Messestadt Ost gibt, sollen niedrigschwellige und wohnortnahe Kontaktstellen für Familien sein. "Die Familienformen werden bunter. Viele Zugereiste haben keine Angehörigen in der Nähe, die bei der Kinderbetreuung unterstützen können", weiß Schiwy. Dabei sollen die Familienstützpunkte helfen. 100 000 Euro erhält die Stadt dafür vom Freistaat Bayern. Neben eigenen Veranstaltungsangeboten vermitteln die Zentren an andere Einrichtungen sowie Koordinierungsstellen und beraten in Krisensituationen.

"Unsere konkrete Arbeit ändert sich mit dem neuen Namen eigentlich nicht.", sagt Anita Arndt-Karacsony, die das Familienzentrum in Riem an der Mittbacher Straße 15 leitet. "Unser Herzstück ist weiterhin der offene Treff." Dort kann jeder ohne Voranmeldung vorbei kommen. Täglich kämen circa 60 bis 80 Personen.

Eine von ihnen ist Aaliyah. Vor eineinhalb Jahren entdeckte sie auf dem Weg zur S-Bahn zufällig das Haus in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle Riem, schaute sich spontan um und kommt seitdem jede Woche dorthin. "Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt", erzählt die 20-Jährige. Gemeinsam mit ihrer inzwischen zweijährigen Tochter kommt sie beispielsweise zum Basteln und zum gemeinsamen Musizieren vorbei. Aaliyah ist außerdem froh, dass sie auch einmal Zeit für sich hat, wenn ihre Tochter in der Spielgruppe betreut wird. Dann kann die Mutter lernen und sich aufs Abendgymnasium vorbereiten, das sie besucht. Ihr sei im Familienstützpunkt vor allem der Austausch mit anderen Müttern wichtig. "Aber wenn ich Probleme hätte, weiß ich, an wen ich mich hier wenden kann."

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