Schumann-Projekt fördert Kuriosum zutage :Wagners Sauklaue

Lesezeit: 3 Min.

Robert Schumann hatte Richard Wagner, der in Paris lebte, um Berichte über das dortige Musikleben gebeten. Der Komponisten-Kollege griff zur Feder und lieferte einige lakonische Notizen. (Foto: Rights Managed via www.imago-images.de/imago images/Mary Evans)

1842 lieferte Richard Wagner einen krakeligen Korrespondenten-Bericht aus Paris für Robert Schumanns Musikzeitschrift. Der verübte am Original ein brutales Streichkonzert, hatte aber offenbar einen nervenstarken Setzer.

Von Paul Schäufele

Als hätte ein wildes Tier seine Krallen in Tinte getaucht und einmal quer übers Papier gestrichen. So sieht das fertige Blatt aus, das Robert Schumann dem Setzer in die Hand drückte. Ein „Extrablatt“, fabriziert aus einem Brief, den Richard Wagner dem Redakteur der Neuen Zeitschrift für Musik zukommen ließ. „Die Sauklaue hat aber noch jeder Setzer entziffern können“, da ist sich Ulrich Konrad sicher. Der Musikwissenschaftler ist Co-Leiter des Projekts „Robert Schumanns Poetische Welt“, das unter anderem die Bayerische Akademie der Wissenschaften für mehr als zwanzig Jahre beschäftigen wird.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPremiere der Opera Incognita
:Oper statt Vorlesung: Tschaikowskys „Mazeppa“ im Münchner Audimax

Im größten Hörsaal der LMU gelingt der Opera Incognita mit Tschaikowskys „Mazeppa“ ein musikalisch eindrucksvolles und hochaktuelles Lehrstück über die russisch-ukrainische Geschichte.

Kritik von Rita Argauer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: