Rettung:Überleben im Blätterhaufen

Hilfe im Winter: Igel brauchen es unordentlich

Igel sind im Herbst auf die Hilfe der Menschen angewiesen.

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

In den Herbstmonaten kümmern sich Helfer um verletzte und kranke Igel

Die Tierrettung München hat in diesen Tagen wieder ganz besonders viel zu tun. Denn in den Herbstmonaten müssen sich die Helfer vermehrt um verletzte oder kranke Igel kümmern. Dabei wären viele der Schnitt- und Stichwunden sowie Quetschungen, Einschnürungen und Bisswunden vermeidbar, wie Stadträtin Evelyne Menges, Präsidentin der Tierrettung, erklärt. Die meisten Verletzungen nämlich entstünden in Gärten und Parks, die für den Winter vorbereitet werden. Geräte wie Laubsauger, Heugabeln, Sensen, Spaten oder Rechen seien für Igel und andere Tiere richtig gefährlich.

Am besten, so rät die Expertin, beschränkt man vor allem herbstliche Aufräumarbeiten auf das Notwendigste. Laub, Reisighaufen und Holzstapel sollten möglichst liegengelassen werden. Das macht nicht nur weniger Arbeit, sondern hilft auch den Igeln. Sie suchen im Herbst verstärkt nach Futter und vor dem Wintereinbruch nach einem geeigneten Winterschlafplatz. In einem naturnahen Garten finden sie beides: Zwischen Laub, Zweigen, Steinen, altem Holz gibt es viele Käfer und andere Insekten und genug Verstecke.

Jeden Herbst sehe man in Deutschlands Städten, wie Blätter auf riesigen Haufen gesammelt und mit Lastwagen weggefahren werden, ärgert sich Menges. Sie appelliert deshalb an alle Gartenbesitzer und Parkverwaltungen, andere kreative Lösungen zu finden. Es müsse möglich sein, das Herbstlaub in Parks liegen zu lassen, ohne dabei den Autoverkehr durch Verwehungen der Blätter zu gefährden.

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