Pizza gibt es in München schon genug, das sagt Kimo Kanoui selbst. Trotzdem hat der junge Pizzameister seine erste eigene Pizzeria in der Fraunhoferstraße eröffnet, das Nari Pizza Atelier. Was macht er also anders? Nun, da wäre zuallererst der Name. Wer sein Restaurant „Atelier“ nennt, wird ein gewisses Maß an Ästhetik und Kreativität an den Tag legen müssen.
Das Nari präsentiert sich im minimalistischen Industrie-Schick aus Metall und Beton: Pizzastation, Bar, viel Platz in der Mitte für das wartende Jungvolk, wenige Tische drum herum. Das liegt auch daran, dass es noch nicht genug Stühle gibt. Kanoui hat deren Metallkonstruktion selbst gebaut. In seiner Heimatstadt Bologna hat er Maschinenbau studiert, in München wollte er damit Arbeit finden und jobbte nebenher in der Gastro.
Als Pizzachef arbeitete er unter anderem bei „Casa Nostra“ und „Dr. Drooly“. So konnte er an seinem Rezept für den perfekten Pizzateig feilen. Das ist ihm so gut gelungen, dass selbst notorische Rand-Übriglasser keinen Bissen davon verpassen wollen. Belegt wird der Teig mit außergewöhnlichen Zutaten-Kombinationen von höchster Qualität. Die Kreation „Frank Ocean“ (13,50 Euro) mit gelber Tomatensoße, Oliven, Kapern, Sardellen, Tomatenconfit, Zitronenschalen und optional Burrata (plus 4 Euro) ist nicht nur optisch ein Kunstwerk, sie duftet und schmeckt schlicht fantastisch (Nari Pizza Atelier, Fraunhoferstraße 6, aktuell Montag bis Mittwoch 16 bis 20 Uhr, Donnerstag bis Samstag 12 bis 20 Uhr, www.naripizzaatelier.com, keine Reservierungen, noch keine Alkoholkonzession).
Schräg gegenüber vom Nari Pizza Atelier zog vor einem Monat der Street-Food-Imbiss Taipei ein, dort wo zuvor der vegane Deli „Bracchio Bros“ war. Wer schon einmal in Taiwan war und die Beef-Noodle-Suppe von dort seither nicht mehr aus dem Kopf bekommen hat, wird hier Trost finden. Das gekochte Rindfleisch schmeckt würzig-süß und zerfällt auf der Zunge, die Brühe ist eine Wohltat im kalten Herbst (Taipei, Fraunhoferstraße 17, Montag bis Samstag 11.30 bis 22 Uhr, Tel. 089/23795065, www.taipei-fusionfood.de).
Im Brothers, dem Sterne-Lokal der Zwillinge Markus und Tobias Klaas, kocht Küchenchef Daniel Bodamer ein neues Mittagsmenü mit drei oder optional vier Gängen. „Es ist eine abgespeckte Version von dem, was wir abends eh auf der Karte haben, bloß für etwas weniger Geld“, erklärt Markus Klaas. Zur Vorspeise kann man aktuell zwischen Jakobsmuschel und Langustine wählen, im Hauptgang zwischen Rehrücken und Wachtel (Brothers, Kurfürstenstraße 31, freitags und samstags ab 12 Uhr, drei Gänge inkl. Wasser und Kaffee 95 Euro p.P., Tel. 089/45461930, www.brothers-munich.com).