The Cup:Feuerfleisch zum Umrühren

The Cup, koreanisches Restaurant in München

Das Restaurant The Cup an der Fraunhoferstraße.

(Foto: The Cup/oh)

Auf der Karte wird es als Festtagsgericht angepriesen: Feuerfleisch. Das Restaurant "The Cup" in der Fraunhoferstraße bietet koreanische Küche im Fast-Food-Stil. Das schmeckt - doch bei den Getränken ist Vorsicht geboten.

Von Eva Limmer

Vorsichtig balanciert eine Frau ihr Tablett vom Tresen an den Stehtisch. Sie beugt sich über die Schale, die so groß ist wie ein halbiertes Straußenei. Das Essen dampft ihr ins Gesicht, sie sagt: "Oh, sieht das lecker aus." Und so schmeckt es auch.

Das Restaurant The Cup will "Korean well being cuisine" sein, so steht es zumindest oberhalb des Schriftzugs über dem Eingang. Im Dezember hat die koreanische Fast-Food-Kette an der Fraunhoferstraße ihr erstes Lokal in München eröffnet.

Das Prinzip hier ist einfach: Man bestellt vorne am Tresen und schaut schon mal in Töpfe, Pfannen und Fritteusen, in denen gekocht wird. Bezahlt wird sofort - im Gegenzug gibt es einen Pager auf die Hand. Die Auswahl an Speisen im The Cup ist übersichtlich: 16 Hauptgerichte stehen auf einer Schautafel, aufgeteilt in die die Kategorien Reisgerichte, Suppen und Nudelgerichte. Preis: jeweils um die acht Euro.

Wie man richtig isst, kann man auf einem Kärtchen nachlesen

Weil es auf der Karte als traditionelles koreanisches Festtagsgericht angepriesen wird, bestellen wir Bulgogi, "Feuerfleisch" - marinierte Rindfleischstreifen mit Reis und Gemüse aus der Pfanne (7,90 Euro). Außerdem ordern wir Chili Seafood Noodles, die leicht scharf mit Udon-Nudeln serviert werden. Als Vorspeise gibt's heute den Tofusalat (4,90 Euro) und gebratene koreanische Teigtaschen (3,90 Euro).

Wenig später schleppen wir drei große Porzellan-Straußeneier und einen kleinen rechteckigen Teller an unseren Tisch. Er ist, wie fast alles hier, in sauberen Weiß gehalten. Farbig sind hier nur das knallgrüne Logo und ein paar gelbe Blumentöpfe. Chili- und Soja-Sauce zum Nachwürzen gibt's an der Self-Station - dort holt man sich auch Besteck oder Metallstäbchen.

Die Vorspeise Mandu, das sind die koreanischen Teigtaschen, erinnern von der Machart sehr an Frühlingsrollen, sie sind aber nicht mit Gemüse, sondern mit Schweinefleisch und Glasnudeln gefüllt. Auch haben sie nicht die herkömmliche Fingerform, sondern kommen als sichelförmige Knuspertaschen auf den Tisch. Mit Sesamkörnern bestreut, sind sie eine wirklich schmackhafte Angelegenheit.

Der Tofusalat ist dagegen nur etwas für Tofu-Junkies. Neben einem Dutzend kleiner Würfel besteht er nur aus ein paar Blättern Eisbergsalat und Zwiebeln mit einem süß-sauren Dressing.

Wie man die Hauptspeisen richtig isst, kann man sich vorher auf einem laminierten Kärtchen am Tisch durchlesen. In Kurzform: Reisgerichte bitte gut durchmischen. Nudeln zwischendurch gut durchmischen, damit sich die Soße auch gleichmäßig verteilt. Am besten geht das mit den Stäbchen, mit denen man dann im großen Porzellan-Ei durch sein Essen rührt.

Vorsicht vor dem "Cinnamon Punch"

Die Meeresfrüchte-Nudeln kommen richtig schön schlonzig daher. Weil die Nudeln so dick sind, muss man sie regelrecht schlürfen. Die Nudeln sind scharf wie angekündigt und haben eine angenehme weich-wabblige Konsistenz. Zudem sind sie ideal für ungeübte Stäbchenesser, weil sie sich leicht packen lassen. Die Nudeln gleichen in Form und Größe Macaroni, nur ohne Loch in der Mitte. Leider waren etwas wenig Garnelen und Miesmuscheln in der Portion, die ist dafür üppig und damit auch den Preis wert.

Das "Feuerfleisch" mit Reis hat eine risottoartige Konsistenz, das zarte Rindfleisch zergeht auf der Zunge. Dazwischen mischt sich immer ein Stückchen knackige Karotte oder Zwiebel. Aber auch hier könnte der Fleischanteil etwas größer sein. Gegen die Nudeln schmeckt das Reisgericht aber fast etwas fad und ungewürzt.

The Cup - koreanisches Restauran

Bulgogie "Feuerfleisch": marinierte Rindfleischstreifen mit Reis und knackigem Gemüse.

(Foto: The Cup/oh)

Wer keine Angst vor einem Zuckerschock hat, sollte die typischen koreanischen Getränke probieren, die in bunten Dosen mit koreanischen Schriftzeichen serviert werden und "Cinnamon Punch" oder "Crushed Pear Juice" heißen. Das erste Getränk schmeckt nach Apfelsaft, in dem jemand eine Zimtstange aufgelöst hat, und das zweite nach gestampfter Birne in Zuckersirup. Beide sind keine Durstlöscher, sie würden eher als Nachspeise durchgehen. Daneben gibt's aber auch koreanischen Tee (2,50 pro Tasse) und die gängigen alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränke für durchschnittlich 2,50 Euro.

Wer gerne asiatisch isst und dabei noch Wert auf halbwegs gesundes Essen legt, ist im The Cup genau richtig. Das Restaurant ist perfekt für ein schnelles und leckeres Mittagessen. Für einen abendlichen Restaurantbesuch taugt das Fast-Food-Ambiente eher nicht.

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