Szenario:Schallgedämpfte Party

Szenario: Eine Mischung aus hochwertiger Küche, den Konzeptschwerpunkten der Vorgänger und ausgelassener Atmosphäre - so soll das Moró Mou sein.

Eine Mischung aus hochwertiger Küche, den Konzeptschwerpunkten der Vorgänger und ausgelassener Atmosphäre - so soll das Moró Mou sein.

(Foto: Robert Haas)

Erst ruhig, dann doch noch ausgelassen: Das griechische Restaurant Moró Mou eröffnet mit prominenten Freunden des Hauses.

Von Sarah Maderer, München

Einfach dem Bass folgen wie bei den vorherigen "Partygriechen" unterhalb der Reitschule am Englischen Garten funktioniert beim schallgedämpften Moró Mou nicht mehr, ruhig ist es am Donnerstagabend in der Königinstraße. 170 Gäste finden trotzdem den Weg zur Restauranteröffnung über den regengetränkten roten Teppich, schließlich handelt es sich überwiegend um Freunde des Hauses, die bereits in den Vorgängerläden Cavos und Kytaro ein und aus gingen. "Die Resonanz war stark. Wir haben überhaupt keine Einladungen ausgesprochen und waren innerhalb von drei Tagen ausgebucht", sagt Gastronom Klaus Pfeiffer, der nach mehr als 20 Jahren in der Reitschule nun zusammen mit Kleopatra Tatsi das vierte griechische Projekt angeht. Weniger Partygrieche solle es diesmal werden, sondern eine Mischung aus den vorherigen Konzeptschwerpunkten, aus hochwertiger Küche und ausgelassener Atmosphäre.

Szenario: Das Schauspielerehepaar Franziska und Adnan Maral mit Gastgeberin Kleopatra Tatsi (rechts)

Das Schauspielerehepaar Franziska und Adnan Maral mit Gastgeberin Kleopatra Tatsi (rechts)

(Foto: Robert Haas)

Vorhersehbar und doch gemütlich kommt das Moró Mou daher: Helles Holz, Bast, weiß-blaues Geschirr und Olivenzweige sollen die Gäste in Urlaubsstimmung versetzen, dazu warmes Licht aus Kerzen und feuerspeienden Champagnerflaschen, das sich in der bodentiefen Rundum-Verglasung spiegelt und den Blick nach draußen auf Terrasse und Beachbar-Pavillon befunkelt. Das Schauspielerehepaar Franziska und Adnan Maral genießt diesen Ausblick von seinem Tisch aus, während ihnen Chefin Tatsi persönlich Vorspeisen-Schälchen auftischt. Beim Essen schätzen die Marals Regionalität, die Renke aus dem Ammersee, wo das Paar lebt, tauschen sie an diesem Abend gegen Schwabinger Austern. "Wir gehen mittlerweile lieber gut essen oder gar nicht", erklärt Adnan Maral, der sich durch seine TV-Show "Grillen mit Ali & Adnan" bestens mit den Grillspezialitäten des Moró Mou auskennen dürfte.

Je fortgeschrittener der Abend, desto mehr gerät die Stimmung in alte Bahnen. Spätestens als Klaus Pfeiffer am DJ-Pult die dröhnenden Party-Sampler für einen Sirtaki unterbricht und zum Accelerando doch wieder die weißen Papierservietten fliegen, stehen die ersten Gäste auf den Stühlen - ein in Sachen Umwelt schlecht gealterter und doch effektiver Ice-Breaker. Die pandemische Zurückhaltung scheint passé, die Vorfreude auf Sonntag, wenn die Masken fallen, ist auch für Pfeiffer spürbar: "Ich habe den Eindruck, dass die Leute jetzt die Pandemie mental überwunden haben." Ebenso hat sich die Verunsicherung der Anwohner um die Reitschule gelegt. Während der Pandemie sei man auf gespaltenes Publikum gestoßen, wenn die Musik mal lauter wurde - ein ohnehin langjähriges Problem des Standortes. "Wir sind durch unsere Erfahrungen mit dem Cavos sehr sensibilisiert. Es muss ein Miteinander, kein Gegeneinander geben." Sein Personal hat Pfeiffer jetzt mit Dezibel-Apps ausgestattet, für alle Fälle.

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