Restaurant Orangha im Glockenbachviertel:Comeback im neuen Look

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Nach sieben Jahren Pause ist das schicke Orangha im Glockenbachviertel zurück. Wie damals trifft sich im neuen Lokal die Szene. Aber es hat sich einiges verändert.

Beate Wild

Dieser Text ist leider veraltet, das Restaurant gibt es inzwischen nicht mehr.

Impressionen aus dem Orangha
:Schlemmen im Schummerlicht

Nach sieben Jahren Pause ist das Orangha im Glockenbachviertel zurück. Wie damals trifft sich auch im neuen Lokal die Szene. Aber es hat sich einiges verändert.

Das Orangha ist wieder da! Und auch noch genauso wie Anfang des Jahrtausends unter der gleichen Adresse in der Klenzestraße 62. Ein Grund also, dem neuen alten Restaurant einen Besuch abzustatten.

Wir kommen an einem Freitagabend, nach einer stressigen Arbeitswoche ins Lokal. Doch kaum sitzen wir am Tisch, verfliegt die ganze Hektik. Gleich von Beginn an wird der Gast hier so herzlich und familiär empfangen, dass sofort die Entspannung eintritt. Als Aperitiv bestellen wir ein Gläschen Cremant (5,50 Euro), den französischen Schaumwein, der sich in München immer mehr gegen den allgegenwärtigen Prosecco durchsetzt.

Das Interieur des Orangha ist schlicht, schick und dunkel gehalten. Nichts erinnert mehr an das frühe Lokal, das minimalistisch und hip daherkam, oder an das Rubico, das Lokal von TV-Koch Martin Baudrexel, das nach dem ersten Orangha und vor dem zweiten Orangha dort beheimatet war. Aus den alten Zeiten stammt nur der Wandschmuck: Eine schöne Frau, die lustvoll ihren Teller ableckt.

Als ersten Gang wählen wir eine Consommé mit Kräuterbrätnockerl (6,50 Euro), die nichts anderes ist als eine klare Brühe mit ein paar Nockerl drinnen. Schlicht, teuer, aber gut. Außerdem gibt es einen Caesar Salat (8,50 Euro), der mit knackigen Blattsalaten und leckerem Dressing daherkommt.

Bevor es weitergeht mit dem Essen, haben wir Gelegenheit das Lokal und seine Gäste ein bisschen zu begutachten. Vorne an der großen Bar trifft sich eine Gruppe von Gay-Freunden, die gut gelaunt auf das Wochenende anstößt. An den Tischen sitzen Hetero- und Homo-Pärchen, ein paar aufgebrezelte Frauen und eine weitere Herrenrunde. Das Orangha ist ein Treffpunkt für trendbewusste Münchner zwischen 25 und 50 Jahren, die Wert auf gutes Essen und gepflegtes Ausgehen legen. Durch seine Mischung ist das Publikum hier urban wie in kaum einem anderen Lokal der Stadt.

Als Hauptgerichte bekommen wir Tagliatelle mit schwarzem Trüffel (13,50 Euro) und Loup de Mer (18,50 Euro). Dazu trinken wir Grauburgunder (6 Euro für 0,2 Liter) und Adelholzener Mineralwasser (6 Euro für 0,75 Liter). Die Bandnudeln schmecken richtig gut, die Trüffel geben dem Gericht eine edel-würzige Note. Nichts auszusetzen, höchstens, dass die Portion etwas größer hätte sein können.

Die Seewolf-Filets werden in Limettensauce mit Kräuter-Drillingen und Mangold serviert und munden uns hervorragend. Der Fisch ist frisch und raffiniert gewürzt, der Mangold harmoniert optimal und die kleinen Frühkartoffeln in Kräutermarinade sind eine wahre Freude. Wir sind rundum zufrieden.

Das neue Orangha wird übrigens von drei Chefs betrieben: Tommy Bauer, Michi Rupp und Andi Gilg. Alle drei haben schon im ersten Lokal zusammengearbeitet. Man spürt, dass hier besonders Wert auf Service gelegt wird - und das gefällt den Gästen. Die Stimmung ist entspannt und leger. Auch die dezente Beleuchtung trägt dazu bei.

Zum Abschluss teilen wir uns ein Dessert, und zwar Quarknockerl mit gebrannten Mandeln und karamelisierten Birnen (6,50 Euro). Eine gute Kombination, die uns an eine Süßspeise auf einer Skihütte erinnert, was durchwegs positiv gemeint ist.

Impressionen aus dem Orangha
:Schlemmen im Schummerlicht

Nach sieben Jahren Pause ist das Orangha im Glockenbachviertel zurück. Wie damals trifft sich auch im neuen Lokal die Szene. Aber es hat sich einiges verändert.

Das Orangha ist ein schönes Lokal, das gut ins Glockenbachviertel passt. Nur an dem Vorhaben, nicht mehr so teuer wie früher zu sein, müssen die Betreiber noch arbeiten. Für das Abendessen mit Getränken haben wir hundert Euro dort gelassen.

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