Restaurant Huckebein:Wasserschaden statt Eröffnung

Restaurant Huckebein: Die Anlaufschwierigkeiten beim Umbau sind überwunden: Jan Rubbenstroth (links) und Markus Schaegger haben ihren "Huckebein" eröffnet.

Die Anlaufschwierigkeiten beim Umbau sind überwunden: Jan Rubbenstroth (links) und Markus Schaegger haben ihren "Huckebein" eröffnet.

(Foto: Robert Haas)

Sie hatten während des Umbaus mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, doch nun endlich ist das Restaurant "Huckebein" eröffnet. Der erste Eindruck ist vielversprechend - auch wenn noch nicht alles perfekt ist.

Von Astrid Becker

Die Wände sind in einem zarten Lindgrün gestrichen, die Porzellanlampen an den Decken stammen größtenteils aus Paris, die einstige Wand inmitten des Raumes erstrahlt in neuer Betonoptik und wurde in der Mitte mit einem großen Guckloch versehen - kurzum: Das einstige "Bistro Terrine" in der Amalienstraße ist nicht mehr wiederzuerkennen. Wie im Sommer berichtet, haben die Eigentümer Fritz und Felix Eichbauer (Tantris) das Lokal geschlossen und an Markus Schaegger und Jan Rubbenstroth verpachtetet. Die beiden haben dort jetzt ihr neues Restaurant "Huckebein" eröffnet.

Luftiger und leichter als früher wirken die Räumlichkeiten. Die beiden neuen Betreiber haben bei der Einrichtung mit dem Architekten Hartmuth Janke zusammengearbeitet, dem Mann also, der bereits das "Chez Fritz" in Haidhausen oder auch das "Goldene Kalb" gestaltet hat. Dort entstand auch der Kontakt zwischen den Wirten und dem Architekten: Der 44 Jahre alte Schaegger hat im "Goldenen Kalb" zuletzt als Restaurantleiter gearbeitet.

Noch ist allerdings nicht alles so perfekt im "Huckebein", wie es sich die Betreiber gewünscht hätten: "Es ist einfach noch nicht alles fertig", wie Schaegger am Eröffnungsabend den Gästen gleich zur Begrüßung mitteilt. Schaegger und Rubbenstroth haben während der Umbauphase so einiges erlebt, was tatsächlich ein wenig an "Huckebein" erinnert, den Unglücksraben von Wilhelm Busch.

Noch ist nicht alles perfekt

Eigentlich wollten sie ihr neues Lokal bereits im Oktober eröffnen. Doch gleich drei Wasserschäden machten diese Pläne zunichte. Mittlerweile ist der Ärger darüber aber längst verflogen, und an ein schlechtes Omen glaubt hier sowieso niemand. Aus gutem Grund: Im "Huckebein" kann man sich von Anfang an wohl fühlen - auch wenn die Bänke in dem neuen Restaurant noch eine neue Polsterung bekommen sollen und noch ein "Ambiente-Tisch" fehlt, wie Schaegger sagt, der eine Reminiszenz an die alte Terrine darstellen soll.

Auch die Weinkarte liegt noch nicht auf. Macht aber nichts, denn Schaegger ist Sommelier und kennt jeden der rund 100 verschiedenen Weine in- und auswendig - zumal einige Exemplare aus seinem eigenen Privatkeller stammen. Auch einige gereiftere Exemplare sind darunter - das dürfte vor allem Kenner freuen. Auch preislich halten sie sich in einem angemessenen Münchner Rahmen, so beginnen die Preise für die Flasche Wein bei 30 Euro, das Glas kostet von 5,50 Euro aufwärts.

Übersichtliche Speisekarte

Ähnlich sieht die Speisekarte aus. Wie bereits im Spätsommer angekündigt, hat sie nicht die Ausmaße eines Brockhaus. Vielmehr hat sie der einstige Küchenchef vom "Lehel Bar Food Club", der 39 Jahre alte Jan Rubbenstroth, angenehm übersichtlich gestaltet: vier Vorspeisen, wie beispielsweise Vitello-Gemüserolle mit Spinatsalat und Koriander (zwischen 8,50 und 13,50 Euro), zwei Zwischengerichte wie Ochsenschwanzravioli (13 und 14,50 Euro), vier Hauptgänge (zwischen 23,50 und 29,50 Euro) und drei Desserts wie gebackene Milch mit Blutorangensorbet und Schokosauce (7,50 und 8,50 Euro).

Zubereitet werden sie aus regionalen und saisonalen Produkten und ohne Schnickschnack, ganz authentisch. Da ist zum Beispiel zweierlei Schnitzel vom Kalb - eines in Wiener Manier, das andere auf Münchner Art mit Senf und Meerrettich, oder die halbe Ente, von der die Gäste am Eröffnungsabend besonders schwärmen. Und spätestens an diesem Punkt spielt es dann ohnehin keine Rolle mehr, ob noch ein paar Details in der Einrichtung fehlen.

Das Lokal in der Amalienpassage hat montags bis samstags von 17.30 Uhr an geöffnet. Sonn- und Feiertags ist es geschlossen.

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