Die Kladde mit dem Regiebuch passt der Länge nach gerade so auf das schmale Pult. Daneben haben noch ein Blatt Papier, Bleistift und Radierer Platz. Die Gummibärchen-Box muss schon in den Schlitz zu den Kabeln verräumt werden. Man kann es nicht anders sagen: Wolfgang Strauß sitzt sehr nah dran an den Schaltknöpfen einer Theateraufführung. Den Arm muss er nicht einmal richtig ausstrecken, um eine der bunten Tasten zu drücken. Dann passiert immer etwas, die Saaltüren schließen sich, das Licht nimmt eine andere Stimmung an, die Drehbühne setzt sich in Bewegung. Ohne die Knöpfe geht nichts. Sämtliche technische Abläufe bei einer Vorstellung steuert Wolfgang Strauß hier optisch oder akustisch ein. Und das aus einem Kabuff von vielleicht einem Quadratmeter mit dem kryptischen Namen „Inspizientenpult“.
Hinter den Kulissen: das Inspizientenpult im Residenztheater:Am Drücker zur Aufführung
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Ein Schauspiel im Theater funktioniert nur, wenn auch die technischen Abläufe rundherum glatt ineinandergreifen. Am Residenztheater ist die zentrale Schaltstelle dafür ein kleines Pult hinter dem Bühnenportal. Dort arbeitet der Inspizient.
Von Yvonne Poppek
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