Für den Skandal reichen ein paar Minuten: Ein jüdischer Arzt verweigert einem katholischen Priester den Zutritt zu einem Krankenzimmer, um einer jungen Frau die Sterbesakramente zu erteilen. Der Arzt ist Leiter einer erfolgreichen Privatklinik. Aus dem Konflikt wird ein Politikum, am Ende verliert der Mediziner seine Stellung. Die Geschichte lässt sich klar und kurz erzählen. Doch im Grunde ist sie nur eines: kurz. Der Rest ist ein dichtes Gewebe aus Wahrheit, Lüge, Ressentiments, Vorteilsnahme, Loyalität, Verrat, Karrieregeilheit, Hass, Aufrichtigkeit. Alles vermengt. Ununterscheidbar.
„Die Ärztin“ im Cuvilliéstheater MünchenSchnitt durch die Wucherungen unserer Zeit
Lesezeit: 3 Min.

„Die Ärztin“ am Cuvilliéstheater seziert die großen Themen von Antisemitismus bis Gleichberechtigung. Dass die Operation glückt, liegt an dem großartigen Ensemble.
Kritik von Yvonne Poppek

„Effi, Ach, Effi Briest“ am Staatstheater Augsburg:Fontane ohne Schikane
In Moritz Franz Beichls „Effi, Ach, Effi Briest“ taucht Theodor Fontane kaum noch auf. Am Staatstheater Augsburg macht Regisseurin Nina Mattenklotz daraus einen großen Spaß.
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