Auf ein von Migranten besuchtes Sprachinstitut an der Schillerstraße im Münchner Bahnhofsviertel ist am Mittwoch um die Mittagszeit eine Attacke mit Reizgas verübt worden. Nach Angaben der Münchner Feuerwehr wurden dabei 17 Personen leicht verletzt, eine von ihnen musste in eine Klinik gebracht werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Es sind vor allem erwachsene Migranten, die die Bildungseinrichtung besuchen. Sie lernen dort Deutsch als Fremdsprache. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat das Institut als Träger von Integrations- und Berufssprachkursen anerkannt.
Ob die Tat einen politischen oder rassistischen Hintergrund hat, ist unklar. Die Polizei könne „noch keine Aussagen zu irgendeiner Tatmotivation“ treffen, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage. „Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen.“ Das Reizgas wurde innerhalb des Gebäudes versprüht. Nach SZ-Informationen gibt es im Eingangsbereich der Einrichtung Überwachungskameras.
Am Mittwoch gegen 11.30 Uhr wurde der Notruf verständigt, dass es in der Sprachschule zu einem „Austritt von einem unbekannten gasförmigen Stoff“ gekommen sei, wie die Polizei mitteilt. Sofort wurden mehrere Polizeistreifen sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes mit insgesamt mehr als 50 Fahrzeugen zu der Einrichtung geschickt.
Die Feuerwehr räumte Teile des Gebäudes. 150 Menschen hatten sich bereits im Freien versammelt. Zudem wurde die betroffene Straße für den Verkehr gesperrt. Erste Ermittlungen ergaben, dass ein bislang unbekannter Täter kurz zuvor im Gebäude Reizstoff versprüht hatte. Die Polizei hat an Ort und Stelle Ermittlungen zum Ablauf und zur Identifizierung möglicher tatverdächtiger Personen aufgenommen.
Hinweis: Die Meldung vom Mittwoch wurde nach weiteren Recherchen am Donnerstagnachmittag aktualisiert.